Algerien  3 Bevölkerung
Vorwiegend Araber (70 %) und verschiedene Berberstämme (30 %), die zum Teil arabisiert sind, bevölkern Algerien. Jedoch muss man festhalten, dass diese Volksgruppen in den letzten Jahrzehnten immer mehr miteinander verschmelzen, so dass es mittlerweile schwer ist einen Algerier einem bestimmten Stamm zuzuordnen, denn immer mehr haben arabische wie auch berberische Wurzeln. Die Zahl der Europäer sank nach Erlangung der Unabhängigkeit bis auf etwa 20.000. Die Bevölkerungsverteilung Algeriens ist sehr ungleich. 96 % der Einwohner leben im Norden auf einem Fünftel der Staatsfläche. Über die Hälfte (2003 58,8 %) wohnen bereits in Städten, die hauptsächlich im Küstenbereich liegen. Die hohe Auswanderungsquote ist hauptsächlich auf fehlende Arbeitsmöglichkeiten und den wachsenden Bevölkerungsdruck zurückzuführen; schätzungsweise 2,3 Millionen Algerier leben im Ausland, davon über 1,5 Millionen in Frankreich, wo sie die Hauptvertreter des Islam in Frankreich sind. Die Algerier sind ein junges Volk; 33,9 % der Bevölkerung waren 2003 unter 15 Jahre alt.
Algerien gehört vom Pro-Kopf-Einkommen her zu den reicheren Ländern Afrikas. Die Inflationsrate lag 2004 durchschnittlich bei 4,5 %. Für alle Arbeitnehmer besteht eine allgemeine Sozialversicherung; ab dem 60. Lebensjahr wird eine Altersrente gezahlt. Ebenso gibt es Invaliden- und Hinterbliebenenrenten. Was fehlt, ist eine Arbeitslosenunterstützung - ein Manko, das bei der hohen Arbeitslosigkeit (2003: 26 % mit besonders hoher Jugendarbeitslosigkeit) beträchtliche soziale Auswirkungen hat. Der Standard des Gesundheitswesens konnte in den letzten Jahren verbessert werden, ist aber immer noch unzureichend. Bei kostenloser medizinischer Versorgung der Bevölkerung existiert vor allem ein beträchtliches Stadt-Land-Gefälle. Die Lebenserwartung lag 2003 bei 71 Jahren.
Allgemeine Schulpflicht besteht für 6- bis 15jährige. Die Bildungs- und Ausbildungsunterschiede zwischen Männern und Frauen sowie zwischen Stadt und Land sind immer noch erheblich. Alphabetisierungsprogramme für Erwachsene und eine höhere Einschulungsrate bewirkten in den letzten Jahrzehnten ein langsames Absinken der Analphabetenrate auf mittlerweile 22 % bei Männern und 40 % bei Frauen. Das Land hat zwölf Universitäten; die älteste wurde 1879 in Algier gegründet.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
GNU-Lizenz für freie Dokumentation