Argentinien  3.5 Sprache
Alleinige Amtssprache ist in Argentinien Spanisch. Daneben existiert eine Reihe von mehr oder weniger bedeutenden Minderheitensprachen, die von der indianischen Bevölkerung gesprochen werden. Die wichtigsten darunter sind das Quechua und das Guaraní, in manchen Gegenden wird aber auch noch Mapudungun gesprochen.
Die argentinische Aussprache des Spanischen, das die Argentinier lieber Castellano (Kastilisch) nennen, unterscheidet sich deutlich von der in Spanien und auch von der in anderen lateinamerikanischen Ländern üblichen. Der Buchstabe ll wird wie das deutsche sch (also auch „Castescháno“) oder wie das französische j ausgesprochen, ebenso zwischen Vokalen der Buchstabe y. Der Buchstabe z wird immer wie ein stimmloses s ausgesprochen, das gleiche trifft auf das c vor e und i zu. Des Weiteren herrscht in Argentinien der voseo vor, d. h. anstatt des Personalpronomens tú für die 2. Person Singular wird vos verwendet. Die Verben werden dabei anders konjugiert (im Präsens immer endbetont und mit abweichenden Imperativformen). Weiterhin wird die 2. Person Plural vosotros auch in informeller Sprache durch die 3. Person Plural ustedes ersetzt, die im europäischen Spanisch nur die Höflichkeitsform ist. Darüber hinaus gibt es eine Reihe lexikalischer Abweichungen.
Während ein Großteil der Nachfahren italienischer Einwanderer in Argentinien die Sprache ihrer Vorfahren aufgegeben hat, wird von den Nachfahren der deutschsprachigen und englischsprachigen Einwanderer teilweise noch die Sprache ihrer Vorfahren gepflegt. So gibt es Stadtviertel im Großraum Buenos Aires, wo man noch sehr viel Deutsch hört. In der Provinz Córdoba gibt es eine relativ große Kolonie von Überlebenden der Graf Spee, die sich in Villa General Belgrano niederließen, wo heute noch teilweise Deutsch gesprochen wird.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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