Belgien  13 Bildung
Das Bildungssystem ist in Belgien auf Grund der weit reichenden Befugnisse der einzelnen Gemeinschaften unterschiedlich, das Hochschulwesen wurde aber im Zuge des Bologna-Prozesses weitgehend auf zwischengemeinschaftlicher und europäischer Ebene vereinheitlicht. Die föderale Instanz von Belgien ist zuständig für die Pensionen der Lehrer, das Festlegen des Minimalwissens zur Erlangung eines Diploms und für die Schulpflicht (vom 6. bis zum 18. Lebensjahr).
Belgien hat 11 Universitäten: Niederländischsprachig: Katholische Universität Löwen (Katholieke Universiteit Leuven - KUL), Universität Gent, Universität Antwerpen (UA), transnationale Universität Limburg (Universität Hasselt - UHasselt & Universität Maastricht - UM/Niederlande), Freie Universität Brüssel (Vrije Universiteit Brussel - VUB), Katholische Universität Brüssel (Katholieke Universiteit Brussel - KUB); Französischsprachig: Université Libre de Bruxelles, Facultés Universitaires Saint Louis à Bruxelles, Université de Liège, École Polytechnique de Mons, Facultés universitaires Notre-Dame de la Paix Namur, Université Catholique de Louvain in Louvain-la-Neuve.
Den Universitäten gleichgestellte Einzelfakultäten sind die Evangelisch-Theologische Fakultät Löwen (Evangelische Theologische Faculteit), die Fakultät für Protestantische Theologie Brüssel (Faculteit voor Protestantse Godgeleerdheid) und die Königliche Militärschule (Koninklijke Militaire School).
Neben den Universitäten existieren in den drei Gemeinschaften zahlreiche Hochschulen (Hautes Ecoles/Hogeschools) und mehrere Kunsthochschulen (Ecoles Supérieures des Arts).
Schule in Flandern Ab zweieinhalb oder vier Jahren besuchen Kinder normalerweise eine Art Kindergarten mit Vorschule (Kleuteronderwijs). Ab sechs Jahren gehen die Kinder sechs Jahre auf die Grundschule (Basisonderwijs). Belgische bzw. flämische Schulen sind offiziell (Flämische Gemeinschaft), frei (subventioniert; meist katholische Schulen) oder privat (nicht subventioniert). Es zeigt sich die Tendenz, dass katholische Schulen in der Regel ein höheres Niveau haben als staatliche. Das trifft aber nicht in jedem Fall zu. Die erste Fremdsprache ist Französisch, welche ab dem fünften Lehrjahr unterrichtet wird. Ab dem siebenten Lehrjahr wird der Unterricht dann auf einer der sekundären Schulen genommen.
Die Sekundärschulen (Secundair Onderwijs) werden wie folgt unterteilt:
a) Erste Schulstufe (vom 12.-14. Jahr)
b) Zweite und Dritte Schulstufe (vom 14.-18. Jahr): Wahl zwischen
ASO (Allgemeiner Sekundärer Unterricht)
KSO (Kunstbildender Sekundärer Unterricht)
TSO (Technischer Sekundärer Unterricht)
BSO (Beruflicher Sekundärer Unterricht)
c) Vierte Schulstufe (ab dem 18. Jahr; keine Schulpflicht): hauptsächlich Krankenpflegeschulen
Englischunterricht hat man ab dem zweiten Lehrjahr des sekundären Unterrichts auf einer ASO. Gewöhnlich kann ein Schüler zwischen den folgenden Richtungen wählen: Mathematik, Griechisch, Latein, Naturwissenschaften. In den späteren Jahren kommen noch weitere Richtungen wie Wirtschaft/Handel, Humanwissenschaften und Moderne Sprachen hinzu. Ein Großteil der belgische Schüler der fünften und sechsten Klasse auf einer ASO hat auch mindestens eine Stunde Deutsch pro Woche, manchmal auch 3.
Auf KSO-Schulen, die selten bestehen, wenn, dann meistens nur in sehr großen Städten, hat der Schüler die Auswahl zwischen z.B. Comiczeichnen, Computergrafik etc. Der Schüler nimmt aber dennoch auch an Englisch- und Französischunterricht sowie Mathematik teil. Abgeschlossen wird mit dem Diploma Secundair Onderwijs (Abitur), mit dem man Zugang zu einem Hochschulstudium erhält.
Da Schulpflicht bis 18 besteht, kann man, sobald dieses Alter erreicht wurde, die Schule verlassen oder warten, bis man das 'Diploma' bekommen hat. Ausnahmen bilden BSO-Schulen: Dort kann man schon früher die Schule verlassen und der Schulpflicht mit einer Lehre/Berufsausbildung nachkommen.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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