Brasilien  10.4 Literatur
Das erste erhaltene Dokument, das als brasilianische Literatur bezeichnet werden kann, ist ein Brief von Pero Vaz de Caminha an Manuel I. von Portugal, in dem Brasilien im Jahre 1500 beschrieben wurde. In den nächsten beiden Jahrhunderten machten Beschreibungen von Reisenden über das „Portugiesische Amerika“ und seine Einwohner die brasilianische Literatur aus, so wurden zum Beispiel die Berichte des deutschen Soldaten Hans Staden berühmt. Außerdem wurde aus dieser Zeit religiöse Literatur gefunden. Neoklassizismus war in der Mitte des 18. Jahrhunderts weit verbreitet. In der Kolonialzeit war der für seine Goldminen bekannte Bundesstaat Minas Gerais Zentrum der Literatur. Ab etwa 1836 beeinflusste die Romantik die brasilianische Literatur. In dieser Zeit entstanden die ersten Standardwerke der Landesliteratur. Auf die Romantik folgte der Realismus, bei dem Joaquim Maria Machado de Assis als bester und populärster brasilianischer Schriftsteller hervorstach. Zwischen 1895 und 1922 ist kein einheitlicher Stil zu erkennen, doch einige Züge der Moderne gab es schon, so dass diese Periode „Vor-Moderne“ genannt wird. Seit der Semana de Arte Moderna (Woche der modernen Künste) 1922 wurde die Moderne der dominierende Stil.
Die berühmtesten Autoren dieser Zeit sind Mário de Andrade und Oswald de Andrade; ebenfalls internationale Bekanntheit erlangt hat Jorge Amado. Der brasilianische Erfolgsautor Paulo Coelho ist zur Zeit der weltweit meistgelesene Autor. 2004 erhielt Lígia Bojunga den bedeutenden Astrid-Lindgren-Preis für Kinderliteratur.
Brasilien: mit 108 Lizenzen im Jahr 2004 Deutschlands zweitwichtigster Lizenzabnehmer auf dem amerikanischen Kontinent (nach den USA mit 175 Lizenzen). Fehlende Sprachkenntnisse und hohe Übersetzungskosten sind trotzdem noch Barrieren. Die Buchmesse São Paulo ist die vielleicht wichtigste Südamerikas.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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