Brasilien  5.2 König- und Kaiserreich
1807 brachen die französischen Truppen von Napoléon Bonaparte nach Portugal ein, woraufhin der portugiesische König João VI. von einer britischen Eskorte geschützt nach Brasilien (erst Bahia, später Rio de Janeiro) flüchtete und dort erstmals den bis dahin strikt verbotenen Auslandshandel erlaubte. Mit der Übersiedlung des Königs und des gesamten Hofstaates bekam Brasilien den Status eines gleichberechtigten Mitglieds des Mutterlandes und die Hauptstadt Rio de Janeiro war faktisch das Zentrum des damaligen portugiesischen Weltreichs mit Ausnahme des französisch besetzten Portugals. Auf dem Wiener Kongress 1815 wird Brasilien mit Portugal gleichgestellt.
Nach Abzug der französischen Truppen musste König João VI. 1821 gegen seinen Willen wieder nach Portugal zurückkehren, um seinen Thronanspruch zu sichern. Er überließ die Herrschaft über Brasilien seinem Sohn Pedro. Pedro I. erklärte am 7. September 1822 in São Paulo die Unabhängigkeit Brasiliens von Portugal und machte sich am 22. September zum ersten brasilianischen Kaiser. Zwei Jahre später beginnt die gezielte deutsche Einwanderung in Brasilien, mit Gründung der ersten Kolonie São Leopoldo in Rio Grande do Sul. 1828, nach drei Kriegsjahren gegen Argentinien, löst sich die Provinz Uruguay und erklärt ihre Unabhängigkeit von Brasilien. Drei Jahre später kam es zu einem Militäraufstand, wegen dessen König Pedro I. abtrat und die Herrschaft auf seinen fünfjährigen Sohn Pedro II. übertrug. Pedro I. ging zurück nach Portugal und trat dort als portugiesischer König Pedro IV. das Erbe seines Vaters an.

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