Brasilien  5.8 1980er und 90er Jahre
Der Wahlsieger Tancredo Neves verstarb 1985 unter bis heute ungeklärten Umständen noch vor seinem Amtsantritt. Im selben Jahr wurde das Wahlrecht für Analphabeten eingeführt. 1987 fand man auf Yanomami-Land im Bundesstaat Roraima Gold, was viele illegale Goldgräber zur Folge hatte. Im Jahr 1988 wurde eine neue Verfassung verabschiedet, die zwar vorsah die Sozialausgaben zu erhöhen, aber weder eine Landreform noch den Schutz der Indios enthielt. Auch 1988 wird der Gewerkschafter und Umweltschützer Chico Mendes ermordet. 1989 wurde ein erster Umweltschutzplan beschlossen. Die Inflation lag in diesen Jahren bei bis zu 1000 %. Am 26. April 1991 wurde Mercosur (portugiesisch Mercosul) gegründet. Dieser Gemeinsame Markt des Südens, den die Staaten Argentinien, Paraguay und Uruguay gemeinsam mit Brasilien gründeteten, ist ein Binnenmarkt mit mehr als 230 Millionen Einwohnern, der die Wirtschaft der Mitgliedsländer und dadurch die Stellung Lateinamerikas in der Welt stärken sollte. 1992 fand der UN-Umweltgipfel in Rio de Janeiro statt. Außerdem trat Präsident Fernando Collor de Mello nach Korruptionsvorwürfen von seinem Amt zurück. 1993 konnte die Bevölkerung Brasiliens in einem Referendum über die Staatsform entscheiden. Die Wahl fiel dabei eindeutig auf die Republik. 1994 wurde eine umfassende Währungsreform beschlossen. Durch die neue Währung („Plano Real“ eingeführt von Fernando Henrique Cardoso) endete die Hyperinflation vorerst. Zur weiteren Sanierung des Haushalts beschließt das Parlament zwar die Privatisierung von Staatsmonopolen, lehnt eine Verfassungsänderung allerdings ab. 1999 wird Fernando Henrique Cardoso erneut zum Präsidenten gewählt, obwohl das Land in einer wirtschaftlichen Krise steckte, auch der Real wurde wieder abgewertet.

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