Brasilien  6.5 Gesundheit
Da dem staatlichen Gesundheitswesen nur wenig Geld zur Verfügung steht, sind viele Krankenhäuser stark renovierungsbedürftig und veraltet. Obwohl nur 15 % der Ausgaben für Gesundheit in die Prävention fließen, konnte die Säuglingssterblichkeit seit 1970 um zwei Drittel gesenkt werden. Ein Arzt betreut im Durchschnitt 633 Patienten, 87 % der Bevölkerung erhalten sauberes Trinkwasser. Die häufigsten Todesursachen sind Herzerkrankungen, Krebs, aber auch Unfälle und Gewalt.
Anfang des Jahrzehnts verklagten Pharmakonzerne aus der ganzen Welt den Staat wegen Patentrechts-Verletzungen. Zu Grunde lag die Forderung der brasilianischen Regierung, die teuren ausländischen Medikamente zu verbilligen und somit auch den erkrankten Brasilianern zugänglich zu machen, die sich die entsprechenden Medikamente nicht leisten können. Da die Konzerne dieser Forderung nicht nachkamen, stellte Brasilien für über 100.000 der mittlerweile etwa 660.000 HIV-Infizierten kostenlose AIDS-Medikamente zur Verfügung. 2001 wurde die Klage jedoch fallengelassen. 2005 kam es zu einem ähnlichen Streit zwischen Brasilien und der US-Pharmaindustrie.

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