Bulgarien  6.1 1990-2001
Von 1990 an war die demokratische Oppositionsbewegung Union Demokratischer Kräfte SDS (Съюз на демократичните сили, СДС), die den friedlichen Sturz des sozialistischen Bulgariens herbeiführte, fast immer stärkste Partei. Bis 1997 regierte jedoch in mehreren Legislaturperioden die Sozialistische Partei BSP (Българска социалистическа партия, БСП) mittels Koalitionen. Die EU-Integration wurde wesentlich von einer bis 2001 konservativ geführten SDS-Regierung unter Iwan Kostow beschleunigt. Sie stellte umfängliche Kooperation mit internationalen Institutionen her, senkte die Inflation und stabilisierte die Wirtschaftslage. Der NATO- und EU-Beitritt wurden in dieser Zeit initiiert. Präsident zu dieser Zeit war der unabhängige Petar Stojanow.
Am 22. Februar 1999 legten die bulgarische und die mazedonische Regierung ihren jahrelangen Sprachenstreit bei, indem sie eine gemeinsame Erklärung unterzeichneten. Bulgarien erkannte die Eigenständigkeit der mazedonischen Sprache und Nation erstmals offiziell an, Mazedonien entsagte im Gegenzug jeglicher Einflussnahme auf die mazedonische Minderheit in Bulgarien. Der Streit hatte die bilateralen Beziehungen schwer belastet und sowohl die politischen als auch die wirtschaftlichen Verbindungen zwischen beiden Ländern schwierig gestaltet[6].

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