Burkina Faso  4.1 Völker und Sprachen
Die dominierende Ethnie des aus etwa 60 Völkern bestehenden Staates sind die im 15. Jahrhundert in das Gebiet eingewanderten Mossi, die etwa die Hälfte der Bewohner des Landes ausmachen. Ihr traditionelles Siedlungsgebiet ist das zentral gelegene Mossi-Plateau um die Hauptstadt Ouagadougou. Während die Mossi eine vorherrschende Stellung in der Verwaltung innehaben, dominiert die zweitgrößte Ethnie, die Bobo (Bwa), den Handel und den fruchtbareren Westen um die Wirtschaftsmetropole Bobo-Dioulasso. Die über die ganze Sahelzone verbreitete Gruppe der Fulbe (Fulani, in Burkina Faso meist Peul genannt) bevölkert mehrheitlich den trockenen Norden und Nordosten des Landes. Alle Regionen, besonders die Städte, sind jedoch deutlich durchmischt. Die traditionellen Scherzbeziehungen (parenté à plaisanterie) zwischen den verschiedenen Gruppen leisten einen wichtigen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben; bestimmten Ethnien ist es hierbei erlaubt, sich nach festgelegten Regeln gegenseitig zu verspotten, zum Beispiel Mossi/Samo oder Fulbe/Bobo. Weitere Ethnien sind Gourmantché, Gurunsi (Kasem), Senufo, Lobi, Bissa und Tuareg. Französisch ist Staatssprache, wird jedoch in ländlichen Regionen nur von einer Minderheit gesprochen. Neben der Sprache der Mossi hat auch Dioula eine große Bedeutung als Handels- und Verkehrssprache, vor allem im Westen des Landes. Außerdem werden unter anderem von den einzelnen Ethnien Farefare, Hausa, Kasem, Kusaal, und Zarma gesprochen.

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