Chile  11.4 Kulinarische Spezialitäten
Die chilenische Küche ist kein Ableger der spanischen Küche, wie viele vermuten. Vielmehr gibt es eine Vielzahl von Einflüssen – auch aus Deutschland. So finden wir die deutschen Bezeichnungen „Kuchen“ und „Apfelstrudel“ auch auf Werbetafeln chilenischer Cafés.
Neben einem reichen Angebot an Meeresfrüchten wird in Chile gerne mit Cochayuyo, getrockneten Meeresalgen, gekocht. Durch Grillen zubereitetes Fleisch, das so genannte Asado, ist wie im Nachbarland Argentinien eine nationale Tradition. Neben Rindfleisch werden dabei vor allem die würzigen Paprikawürste Longanizas verwendet. Außerdem wird auch gerne Huhn gegessen.
Aufgrund der sonnigen Bedingungen in Mittel- und Nordchile und der vulkanischen Böden ist Chile sehr gut geeignet zum Anbau einer Vielzahl von Früchten.
Zu den Nationalgerichten zählen die chilenische Empanada, das sind mit Hackfleisch, Ei und Oliven, oder mit geschmolzenen Käse gefüllte Teigtaschen, und die Cazuela, eine kräftige Suppe mit Hühnchen und Maiskolben. Humitas sind ein Maisbrei, der in Maisblättern gekocht wird und süß oder salzig gegessen wird.
Der Wein in Chile ist von sehr guter Qualität und wird zunehmend auf den Weltmarkt exportiert. Das Land gehört mittlerweile zu den sechs bedeutendsten Weinproduzenten der Welt. Rebsorten wie Merlot und Cabernet Sauvignon sind im Rotweinsegment weit verbreitet und werden auf verschiedenen Qualitätsstufen produziert. Eine exklusive Weinsorte ist die Carmenère, eine besonders empfindliche Rebsorte von außergewöhnlicher Qualität, die praktisch nur in Chile angebaut wird. Mit den Peruanern streiten sich die Landeseinwohner, wer den Pisco – einen Branntwein aus Trauben – erfunden hat, jedoch übersteigt die Piscoproduktion Chiles die peruanische um etwa das 46-fache.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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