Deutschland  12.10 Küche
Die deutsche Küche ist äußerst vielfältig und variiert stark von Region zu Region. Bekannt ist Deutschland vor allem für seine deftigen und schweren Gerichte wie gepökeltes Eisbein oder auch Kasseler mit Sauerkraut, Grünkohl mit geräucherter Mettwurst oder Bregenwurst sowie verschiedenen Eintöpfe. Dies ist mit Deutschlands relativ weit nördlicher Lage zu begründen, weshalb man vor allem im Winter auf ausreichende Kalorienversorgung achten musste. Aber auch sehr alte und einfache Speisen wie z. B. Arme Ritter sind Tradition. Die regionale Küche variiert jedoch stark und ist außerdem von den umliegenden Ländern beeinflusst.
Vor allem in Norddeutschland werden sehr viele Kartoffeln in vielseitigen Zubereitungsformen gegessen, im Süden kommen jedoch die traditionellen Knödel, Spätzle und Nudeln hinzu. Regionale Besonderheiten sind z. B. die Weißwurst in Altbayern, die Bratwurst der Franken, der Schwenkbraten im Saarland, die Maultaschen in Baden-Württemberg, Thüringer Rostbratwurst, der Saumagen in der Pfalz, in Hamburg, in Berlin und im Ruhrgebiet die Currywurst, in Hessen der Kochkäse „mit Musik“ (Kümmel und Zwiebeln) und der Apfelwein.
Heute machen sich in der deutschen Gastronomie ausländische Einflüsse bemerkbar. Beliebt sind so auch Pizza oder Spaghetti. Ferner gibt es auch viele griechische, indische und chinesische Restaurants. Außerdem sind inzwischen Fast-Food-Restaurants von den bekannten Fast-Food-Ketten in nahezu jeder größeren Stadt vertreten. Der türkische Döner nimmt beim Fast Food inzwischen die Spitzenposition in Deutschland ein.
Die Deutschen lieben ihr regional sehr verschiedenartiges Bier sowie die verschiedenen Weinsorten (aus klimatischen Gründen ist der Weinanbau und -konsum im Westen und Süden verbreiteter als im Norden und Osten). Mineralwasser, meistens mit Kohlensäure versetzt, ist das in Deutschland am häufigsten konsumierte Getränk. Auch wird verhältnismäßig viel Obstsaft, vor allem Apfelsaft getrunken.
Ähnlich wie in anderen europäischen Staaten gibt es auch in Deutschland einen Trend weg von den traditionellen „schweren“ Speisen zu „leichterer“, fettärmerer Kost.
In Deutschland findet man eine landestypisch große Variationsbreite an herzhaften Brotsorten und Wurstaufschnitten. Traditionell wird mittags die warme Mahlzeit und abends eine Brotmahlzeit (Graubrot) eingenommen, doch dies wird mittlerweile individuell unterschiedlich gehandhabt. Der Tag beginnt meist mit einem Frühstück aus Weizenbrot (meist Toast) oder Brötchen, neben herzhaften sind süße Brotaufstrichen (Honig, Marmeladen, Schokocremes, …) und ein gekochtes Ei sehr beliebt. Dazu wird Kaffee, im Norden verstärkt auch Tee, getrunken.
Süßes Gebäck und große Buttercreme- oder Sahnetorten wie Schwarzwälder Kirschtorte oder Frankfurter Kranz gehören in Deutschland zum traditionellen Festtagsprogramm. Man reicht sie zum Nachmittagskaffee. Im Bergischen Land serviert man die Bergische Kaffeetafel mit frischen Waffeln.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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