Deutschland  7.1 Demografie
Deutschlands Geburtenrate ist eine der niedrigsten weltweit. Am 30.11.2005 lebten in der Bundesrepublik Deutschland 82.459.178 Einwohner auf der Fläche von 357.050 km². Das Land gehört damit zu den am dichtesten besiedelten Flächenstaaten der Welt. Etwa 75 Millionen Menschen (91 %) sind deutsche Staatsbürger. Von diesen haben wiederum sieben Millionen Bürger einen Migrationshintergrund, das heißt, sie sind
„Aussiedler“ bzw. „Spätaussiedler“ deutscher Nationalität, von denen die meisten aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion (51 %, umgangssprachlich meist als „Russlanddeutsche“ bezeichnet) und aus Polen (34 %) eingewandert sind. Zwischen 1950 und 2002 waren dies insgesamt 4,3 Millionen Menschen, oder
im Land geborene oder seit langer Zeit in Deutschland lebende ehemalige Ausländer, die seit der Änderung des Staatsbürgerschaftsrechts auf eigenen Antrag eingebürgert wurden.
Von den Einwohnern mit anderer Staatsangehörigkeit (Ende 2005: 6.755.811) stellen die türkischen Staatsangehörigen mit etwa 1,76 Millionen die größte Gruppe. Die übrigen sind überwiegend EU-Bürger (2,1 Mio.). Den größten Anteil haben hier Italiener (540.810), Polen (326.596) und Griechen (309.794). Der Anteil der europäischen Staatsbürger aus Nicht-EU-Ländern (3,2 Mio.) hat sich durch Migration aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion und aus dem ehemaligen Jugoslawien (1,0 Mio.; unter anderem durch Kriegsflüchtlinge) in den 1990er Jahren erhöht. 2004 erwarben 127.153 Personen die deutsche Staatsbürgerschaft.
Die Zahl der gesamten polnischen Diaspora in Deutschland beläuft sich auf weit über zwei Millionen, wobei sich die meisten von ihnen seit langem in die einheimische Bevölkerung integriert haben.
Somit ergibt sich ein Gesamtanteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund von etwa 17 Prozent, ein Hinweis darauf, dass die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung nicht mehr über Nationalitäten erfasst werden kann. Ein gewisses Maß an Einwanderung wird von politischer Seite im Hinblick auf den Rückgang der Geburtenzahl und die daraus folgende negative demographische Entwicklung gewünscht, um die soziale Absicherung der Bevölkerung nicht zu gefährden, zu starke Zuwanderung aufgrund der daraus resultierenden sozialen Spannungen jedoch abgelehnt.
Angestammte ethnische Minderheiten sind Dänen (je nach Quelle ca. 15.000 bis 50.000), Friesen (ca. 20.000), Jenische (ca. 412.000), Sorben (ca. 60.000) und Sinti (ca. 70.000).

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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