Eritrea  4 Geschichte
Bevor Eritrea 1890 italienische Kolonie unter dem neu geschaffenen Namen "Colonia Eritrea" wurde, herrschten verschiedene andere Mächte über das Land. Während das christliche Hochland den äthiopischen Kaisern unterstand, herrschten in den Küstengegenden lokale Fürsten und die Osmanen (osmanische Provinz Habes mit Hauptstadt Massawa).
Eritrea wurde 1936 nach dem Überfall Italiens auf Äthiopien in das neugegründete Italienisch-Ostafrika eingegliedert. Es erhielt große Gebiete Nordäthiopiens dazu (der größte Teil Tigrays wurde Teil von Eritrea). Erst 1941 wurde die Zugehörigkeit zu Italien durch alliierte Streitkräfte beendet. Das Gebiet wurde unter die britische Militärverwaltung gestellt, und 1947 nach der formellen Aufgabe Eritreas durch Italien britisches Mandatsgebiet. Nach dem Zweiten Weltkrieg entschieden sich die Vereinten Nationen für eine Föderation Eritreas mit Äthiopien. Nachdem der äthiopische Kaiser Haile Selassie die politischen Rechte der eritreischen Bevölkerung von 1952 bis 1961 systematisch ausgehöhlt und anschließend 1961 durch die (Selbst-)Auflösung des eritreischen Parlaments Eritrea annektiert hatte, griffen eritreische Separatisten zu den Waffen. Die Unabhängigkeitsbewegungen erhielten in den 1960ern und den darauffolgenden Jahren großen Zulauf.
Nach dem dreißigjährigen Unabhängigkeitskrieg, der erst 1991 mit dem Sieg der Eritrean People's Liberation Front (EPLF) und verschiedener äthiopischer Widerstandsgruppierungen (u.a. die Ethiopian People's Revolutionary Democratic Front) über die Zentralregierung Äthiopiens endete, folgte die Unabhängigkeit Eritreas.
Am 24. Mai 1993 wurde nach einer Volksabstimmung die Unabhängigkeit erklärt. Dieser Tag ist der Nationalfeiertag Eritreas.
1998 brach ein Grenzkrieg mit Äthiopien aus, der in einer Patt-Situation endete. Seitdem sind UN-Beobachter in die Grenzregion entsandt worden, um den rechtmäßigen Grenzverlauf zu markieren.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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