Finnland  3.3 Natur- und Umweltschutz
Etwa ein Zehntel der Landesfläche Finnlands steht unter Naturschutz unterschiedlichen Grades[14]. Im Norden des Landes, wo die Bevölkerungsdichte niedrig und ein großer Teil des Landes in staatlichem Besitz ist, ist der Anteil noch weitaus höher. Insgesamt gibt es 35 Nationalparks mit einer Gesamtfläche von 8.150 km² (2,5 % der Gesamtfläche Finnlands), darunter in Lappland der Lemmenjoki- und der Urho-Kekkonen-Nationalparks, die jeweils über 2500 Quadratkilometer groß sind. Die Verantwortung für den Umweltschutz obliegt dem finnischen Umweltministerium. Dessen Hauptziele sind der Erhalt der Biodiversität, der Schutz des Landschaftsbildes, eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen, aber auch die Freizeitnutzung der Naturflächen.[15]
Der Kohlenstoffdioxidausstoß pro Kopf des Landes gehört zum weltweit höchsten. Finnland glaubt, die Einhaltung des Kyoto-Protokolls dauerhaft nur mit Kernkraft gewährleisten zu können. Im Mai 2002 beschloss das Parlament den Bau eines neuen Druckwasserreaktors, der seit 2005 im Bau ist. Damit wird sich die Zahl der finnischen Kernreaktoren auf fünf erhöhen. Lappländische Nadelwälder werden in zunehmenden Maß für die Zellstoffgewinnung zur Papierproduktion abgeholzt. Umweltschutzgruppen kritisieren dieses Vorgehen als kurzsichtig, da die Waldtundra sich aufgrund des harten Klimas nur langsam regeneriert und das Abholzen einer Vernichtung der lokalen Ökosysteme gleichkäme. Samigruppen protestieren außerdem dagegen, dass ihnen durch das Vorgehen der Holzindustrie die Grundlage für ihre traditionelle Lebensweise entzogen würde.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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