Frankreich  5.1 Bildungswesen
Wie in fast allen europäischen Staaten (Ausnahme: z. B. Deutschland) herrscht eine Bildungspflicht, die im Gegensatz zur Schulpflicht auch durch Hausunterricht (Homeschooling) oder durch selbstständiges Lernen abgegolten werden kann. Die Zahl der unbeschulten Kinder und Jugendlichen wird gegenwärtig auf etwa 10.000 geschätzt. Der Staat bietet folgende Schulformen an:
Vorschule: Maternelle
Grundschule: école élémentaire
weiterführende Schulen: collège (das mit dem brevet abgeschlossen wird), gefolgt von
lycée professionnel
oder CFA für Auszubildende in Betrieben
Hochschulreife:
baccalauréat nach insgesamt 12 Schuljahren; nach elf Schuljahren wird je nach Schulzweig (naturwissenschaftlich, wirtschaftlich oder literarisch) schon ein Teil der Prüfungen bewältigt
baccalauréat professionnel nach 13 Schuljahren für Abgänger des lycée professionnel oder des CFA
Studium (1. und 2. Jahr):
Normalweg: DEUG
Eliteweg: classe préparatoire (zur Vorbereitung auf Grande école)
Studium (3. und 4. Jahr):
Normalweg: licence und maîtrise oder école d'ingenieur oder école de commerce
Eliteweg: Grande école (ENS, ENA, École Polytechnique, École Centrale Paris, etc.)
Studium (5. Jahr):
DESS oder DEA. Letzteres dient auch zur Auswahl für eine eventuell sich anschließende Doktorarbeit (thèse)
Im Zuge der europaweiten Harmonisierung der Studienabschlüsse im Rahmen des Bologna-Prozess wird auch an französischen Hochschulen das System LMD eingeführt. LMD bedeutet, dass nacheinander die Licence bzw. Bachelor (nach 3 Jahren), der Master (nach 5 Jahren) und das Doktorat (nach 8 Jahren) erworben werden können. Die bisherigen nationalen Diplome (DEUG, Maîtrise, DEA/DESS) werden an manchen Universitäten übergangsweise noch bescheinigt, fallen ab Ende 2006 aber weg.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
GNU-Lizenz für freie Dokumentation