Gambia  3.3 Religion
Gambias Bevölkerung ist zu 90 Prozent muslimisch, neun Prozent christlich und etwa ein Prozent gehört traditionellen indigenen afrikanischen Religionen an.
Alle Religionen genießen eine ruhige und friedliche Koexistenz. Gambia ist ein weltlicher Staat, der den Respekt für alle kulturellen und traditionellen Werte fördert. Dieser Zustand garantiert Freiheit für alle, um die Religion ihrer Wahl auszuüben. Mit diesem Hintergrund ist es in Gambia traditionell üblich, dass alle offiziellen Veranstaltungen mit Gebeten durch einen christlichen Priester und einen muslimischen Imam eröffnet werden.
Der islamische Staat zeigt sich fortschrittlich, ist weder antiwestlich noch fremdenfeindlich und hat bislang noch keinen Einfluss auf die Politik. Die Schari'a, die islamische Rechtsprechung, wird nur selten angewandt.
Ein Tier mit mythologischer Bedeutung ist das Krokodil. Es dient als heiliges Tier und Fruchtbarkeitssymbol. So sehen die Westafrikaner zum Beispiel im Vollmond – in der Mandinka-Sprache Bambo genannt – ein Krokodil. In den Dalasi-Banknoten ist dieses Tier als Wasserzeichen eingearbeitet. Auch gibt es ein Sprichwort, in dem es heißt:
Erblickst du im Fluss ein weißes Krokodil, kriegst du Kinder viel.
Es gibt drei bekannte heilige Krokodilbecken, die unter anderem für den Tourismus betrieben werden. Das meist besuchte, ist das Heilige Krokodilbecken von Kachikally bei Bakau. Daneben gibt es Anlagen bei Barra und Allahein. Dort werden in langer Familientradition Krokodile aufgezogen, die dann die Besucher – so fern sie mutig sind – berühren dürfen. Dieses Berühren soll Glück und Fruchtbarkeit bringen. Auch das Wasser aus diesen Kultstätten wird für rituelle Zwecke benutzt.
Als Baum mit mystischer Bedeutung gilt der Baobab (Affenbrotbaum).
Unter den indigenen Religionen findet sich der Voodoo, im Gegensatz zu dem Voodoo-Kult in Haiti versteht sich der Voodoo in Westafrika in der Regel als eine weiße, heilende und gute Magie. Trotzdem werden gelegentlich Geschichten verbreitet, in dem jemand etwas böswillig mit Voodoo bewirkt haben soll. Es wurde beispielsweise ein Beschuldigter gelyncht, weil er angeblich einem anderen das Geschlechtsteil weggezaubert hatte.[5]

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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