Georgien  3.4 Religionen
Georgien ist ein christlich geprägtes Land. Seit dem Mittelalter ist die Orthodoxie ein Symbol der Nation. 84 % der Bevölkerung gehören der autokephalen Georgischen Orthodoxen Apostelkirche an. Patriarch der Kirche ist Ilia II. Am Unabhängigkeitstag steht er mit der Regierung auf dem Podium und segnet das Parlament zu Beginn der Legislaturperiode. Das georgische Parlament lehnt es ab, mit anderen Konfessionen einen Staatskirchenvertrag abzuschließen. Sie unterliegen dem Privatrecht und müssen sogar auf Hilfsleistungen Steuern zahlen.
Zugleich leben in Adscharien rund 376.000 Georgier, die unter osmanischer Herrschaft zum muslimischen Glauben konvertiert sind. 9.9 % der Einwohner Georgiens sind Muslime.
3.9 % verteilen sich auf die Religionsgemeinschaften der Armenier (200.000 Menschen Armenische Apostolische Kirche), der Katholiken (insgesamt 0,8 % der Bevölkerung, davon 60.000 Menschen Armenisch-Katholische Kirche, 50.050 Römischer Ritus, 3.000 Chaldäisch-Katholische Kirche), der Protestanten (Baptisten, Lutheraner und Pfingstler), der Jesiden, Juden und der Zeugen Jehovas.
In den 1990er Jahren wurden Kirchenbauten religiöser Minderheiten, unter anderem der Katholiken, enteignet und der Georgischen Orthodoxen Apostelkirche übergeben. Immer wieder kommt es zu religiös motivierten Ausschreitungen gegen Minderheiten, darunter gegen die Zeugen Jehovas und gegen die Baptisten. Georgien stand bis 2004 auf einer Liste der US-Kommission zur Religionsfreiheit in der Welt (USCIRF), die jene Länder nennt, in denen die Religionsfreiheit am wenigsten gewährleistet ist. Erst nachdem Georgiens Strafverfolgungsbehörden handelten, ließ die Zahl der Überfälle nach und Georgien wurde aus der Liste entfernt.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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