Ghana  11.1 Naturkatastrophen
Naturkatastrophen sind nicht in regelmäßigen Abständen zu erwarten. Und doch gab es in der Vergangenheit vor allem Probleme mit den teilweise schweren Regenfällen. Nach der mehrere Monate andauernden Trockenzeit kann der Boden nur langsam wieder Wasser aufnehmen. Die starken tropischen Regenfälle sind von großer Heftigkeit. In den teilweise ausgetrockneten Flussbetten entstehen innerhalb weniger Momente reißende Fluten. Auch normale Straßen verwandeln sich in Kürze in zwar seichte aber schnell fließende Flüsse. Nicht selten werden Menschen gerade in den ersten Wochen der Regenzeit von diesen Fluten überrascht; kleinere Brücken halten den Fluten nicht mehr stand. In fast jedem Jahr kommen in den Fluten Menschen ums Leben.
Vor allem der südliche Teil des Landes war in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder von größeren Erdbeben betroffen. In den Jahren 1615, 1636, 1862, 1906, 1939, 1964, 1969 und zuletzt 1997 wurden in Küstennähe starke Beben verzeichnet, die auch mehrere Todesopfer forderten. So zerstörte 1615 in der Nähe des heutigen Takoradi ein Erdbeben die gesamte damalige Siedlung Takoradi. Am 18. Dezember 1636 ereignete sich ganz im Westen des Landes, in der Gegend um Axim, ein Erdbeben, das zu sehr starken Erschütterungen im Distrikt East Nzema führte. In einem großen Radius wurden die Gebäude der Gegend fast vollständig zerstört. In einer Goldmine in Aboasi starben viele Minenarbeiter. Das Erdbeben von 1862 hatte sein Epizentrum in der Nähe der heutigen Hauptstadt Accra. Viele Steingebäude, auch die kolonialen Forts, unter ihnen der heutige Regierungssitz in Osu Castle, wurden stark beschädigt. Das bisher stärkste Erdbeben ereignete sich in der Nähe der von Accra am 22. Juni 1939. Dieses Beben verursachte sehr starke Schäden an den Gebäuden, siebzehn Menschen starben, 133 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt und Sachschaden im Wert von etwa einer Million Pfund entstand. Auf der Richter-Skala erreichte das Beben den Wert 6,5.[27] Jüngste Erdbeben waren zwar weniger stark, doch lösten sie in der Bevölkerung große Panik aus.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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