Ghana  7.3 Rohstoffe
Bis zur Erschließung der kalifornischen Goldfelder 1850 war die Goldküste einer der großen Goldproduzenten der Welt. Trotz des eher bescheidenen Anteils an der Weltgoldproduktion ist Gold für das heutige Ghana nach wie vor ein lebenswichtiger Rohstoff, denn der Goldexport hat einen Anteil am Gesamtexport Ghanas von etwa 32 %.
Weitere mineralische Rohstoffe des heutigen Ghana sind Erdöl, Diamanten (größtenteils Industriediamanten), Bauxit, Mangan und Kalkstein.
Für den Export bestimmte landwirtschaftliche Güter sind insbesondere Kakao, Zuckerrohr, Kaffee, Tee und Kautschuk. Diese landwirtschaftlichen Produkte werden in großen Plantagen in Monokulturen angebaut. Die Grundzüge für diesen Wirtschaftszweig legten schon die Kolonialherren. Diese Grundstoffe werden, nunmehr zu höherwertigen Waren umgewandelt, wieder importiert wie z. B. Instant-Kaffee, Beutel-Tee, Schokolade, Würfelzucker, Autoreifen. Nach der Elfenbeinküste ist Ghana der zweitgrößte Produzent von Kakao (20 %).
Von den traditionellen Produkten wurde in der Vergangenheit immer weiter abgerückt zu Gunsten anderer landwirtschaftlicher Produkte. So wird in der Landwirtschaft nunmehr auch Ananas, Tabak, Bananen, Palmkernöl, getrocknete Kokosfaser, Kolanüsse, Sheabutter und Baumwolle produziert.
Das Land ist der drittgrößte Lieferant von Hartholz und anderen Holzprodukten in Afrika und Deutschlands größter Lieferant für Holzprodukte. Es werden 23 Edelholz-Arten geschlagen, darunter Mahagoni, Kokrodua (Pericopsis elata), Utile (Entandrophragma utile) auch Sipo-Mahagoni genannt und Sapeli. Es ist verboten, unverarbeitetes Holz zu exportieren. Mit diesem Verbot soll die heimische Holzwirtschaft gestützt werden. 1999 wurden etwa 475.000 Tonnen Holz und Holzprodukte exportiert, insgesamt machte dieser Wirtschaftszweig 10 % der gesamten Exportumsätze aus.
Die Fischerei als Wirtschaftszweig wird immer bedeutender. In den küstennahen Gewässern und im Bereich der Hochsee finden sich reiche Fischbestände. In den Fischereihäfen Sekondi-Takoradi und Tema gibt es eine moderne Hochseeflotte. Fisch wird in die Nachbarländer exportiert. Hauptsächlich werden Heringe, Barrakudas, Thunfische, Makrelen und Haie gefangen.
Über Meerwasserentsalzungsanlagen wird Salz gewonnen. Dieser Rohstoff nimmt eine immer wichtiger werdende Stellung in der Exportwirtschaft ein. Jährlich werden ungefähr 600.000 Tonnen exportiert.
Durch den Akosombo-Staudamm wurde eine Quelle für Wasserenergie geschaffen, die momentan auch in die Nachbarländer Energie liefert. Aufgrund des rasant steigenden Bedarfs an Energie ist aber fraglich, wie lange diese Ware noch Exportgut bleiben wird.
Importiert werden vor allem Maschinen, Transportausrüstungen, Brennstoffe und Nahrungsmittel, insbesondere Fleisch und Reis.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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