Indien  2 Geographie und Landesnatur
Indien, mit einer Fläche von 3.287.590 km² der siebtgrößte Staat der Erde, erstreckt sich in West-Ost-Richtung vom 68. bis zum 97. östlichen Längengrad über rund 3.000 Kilometer. Von Nord nach Süd, zwischen dem 8. und dem 37. Grad nördlicher Breite, beträgt die Ausdehnung rund 3.200 Kilometer. Indien grenzt an sechs Staaten: Pakistan (2.912 Kilometer), China (Tibet; 3.380 Kilometer), Nepal (1.690 Kilometer), Bhutan (605 Kilometer), Myanmar (1.463 Kilometer) und Bangladesch (4.053 Kilometer). Insgesamt beträgt die Grenzlänge somit 14.103 Kilometer. Da der nördliche Teil des umstrittenen Kaschmirs seit 1949 unter pakistanischer Kontrolle steht, hat Indien keine gemeinsame Grenze mit Afghanistan mehr. Die Küste des Landes ist rund 7.000 Kilometer lang.
Die natürliche Grenze im Norden und Nordosten bildet der Himalaya, das höchste Gebirge der Welt, das im äußersten Nordwesten durch das Hochtal des Indus vom Karakorum getrennt wird. Südlich an den Himalaya schließen sich die breiten, fruchtbaren Stromebenen der Flüsse Ganges und Brahmaputra an. Den Nordosten Indiens, einschließlich der Brahmaputra-Ebene, verbindet nur ein schmaler Korridor zwischen Bangladesch und Nepal bzw. Bhutan mit dem Rest des Landes. Die Nordostregion wird durch das bis zu 3.800 Meter hohe Patkai- oder Purvachalgebirge von Myanmar sowie das knapp 2.000 Meter hohe Khasigebirge von Bangladesch abgeschirmt.
Im Westen geht das Stromland des Ganges in die Wüste Thar über, die im Osten und Süden vom Aravalligebirge begrenzt wird. Südlich davon liegen die Sümpfe des Rann von Kachchh sowie die Halbinsel Kathiawar.
Das Hochland von Dekkan nimmt den größten Teil der keilförmig in den Indischen Ozean vorragenden indischen Halbinsel ein. Das Vindhya- und das Satpuragebirge schirmen den Dekkan von der Gangesebene im Norden ab. Im Westen wird er von den bis zu 2.700 Meter hohen Westghats, im Osten von den flacheren Ostghats begrenzt. Beide Gebirgszüge treffen im Süden, wo die Halbinsel spitz zum Kap Komorin zuläuft, zusammen. Die Westghats fallen steil zur Konkan- und Malabarküste entlang des Arabischen Meeres ab. Die Ostghats gehen in die breiteren östlichen Küstenebenen am Golf von Bengalen über.
Zu Indien gehören außerdem drei dem Indischen Subkontinent vorgelagerte Inselgruppen. Rund 300 Kilometer westlich der Malabarküste liegen die Korallenatolle von Lakshadweep, das die Inselgruppen der Lakkadiven und Amindiven sowie die Insel Minicoy umfasst. Südöstlich der Halbinsel, zwischen 1.000 und 1.600 Kilometer vom indischen Festland entfernt, erstrecken sich die Andamanen und Nikobaren.
Der höchste Punkt Indiens ist der Berg Kanchenjunga mit 8.598 Metern Höhe, der sich im äußersten Westen Sikkims in unmittelbarer Grenznähe zu Nepal erhebt. Der höchste vollständig auf indischem Gebiet liegende Berg ist die Nanda Devi mit 7.822 Metern. Der tiefste Punkt ist die zwei Meter unter dem Meeresspiegel gelegene Kuttanad-Senke an der Malabarküste.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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