Indien  7.7 Streitkräfte und Verteidigung
Indiens Militär besteht ausschließlich aus Freiwilligen, eine Wehrpflicht gibt es nicht. Die offiziellen Streitkräfte sind die drittgrößten der Welt. Sie umfassen 1,3 Millionen Soldaten, wovon 1,1 Millionen im Heer, 150.000 bei der Luftwaffe und 53.000 bei der Marine dienen. Dazu kommen 800.000 Reservisten und 1,1 Millionen Mann in vor allem bei internen Konflikten eingesetzten paramilitärischen Verbänden. Zählt man letztere hinzu, hat nur Chinas Militär eine größere Truppenstärke. Darüber hinaus verfügen die indischen Streitkräfte über 3264 Kampfpanzer, 733 Kampfflugzeuge, 199 Hubschrauber, 21 Kriegsschiffe und 17 U-Boote (Stand: 2005). Die Verteidigungsausgaben im Jahr 2005 betrugen 18,86 Milliarden US-Dollar, das entsprach 3,0 Prozent des Bruttoinlandsproduktes sowie 17 US-Dollar je Einwohner. Seit der Unabhängigkeit hat das indische Militär kaum Interesse an einer politischen Einflussnahme gezeigt. Es ist der Zivilverwaltung unterstellt, den militärischen Oberbefehl hat der Präsident.
Seit 1974 ist Indien inoffizielle Atommacht. Es verfügt über selbst entwickelte Kurzstreckenraketen sowie die Mittelstreckenrakete Agni III mit einer Reichweite von bis zu 5.500 Kilometern, die auch mit atomaren Sprengköpfen bestückt werden kann. 2005 standen 74 Nuklearsprengköpfe zur Verfügung. Bis heute hat Indien den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet, verzichtet jedoch laut seiner Nukleardoktrin auf den nuklearen Erstschlag.
Indiens einzige Militärbasis im Ausland ist seit 2004 der Luftstützpunkt Farkhor in Tadschikistan.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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