Irak  10.2 Bodenschätze/Bergbau
Wichtigster Wirtschaftszweig des Landes ist die Erdölförderung. Der Irak ist Gründungsmitglied der am 14. September 1960 gegründeten OPEC und hat nach Saudi-Arabien und Kanada (sog. unkonventionelles, teuer herzustellendes Erdöl, z.B. Teersande) die größten erkundeten Erdölvorräte (113 Mrd. Barrel). Man schätzt, dass sich die gesamten Vorräte auf bis zu 250 Mrd. Barrel belaufen könnten. Dies entspräche etwa dem 20 bis 25-fachen des US-amerikanischen Jahresverbrauchs (= ca. 1/4 des Weltverbrauchs) beim gegenwärtigen Verbrauchsstand (2007).
Die Vereinten Nationen haben am 22. März 2003 die Sanktionen gegen den Irak aufgehoben. Die USA und Großbritannien behielten sich als Besatzungsmächte bis zur Einsetzung einer Regierung die finanzielle Verwaltung der irakischen Erdölförderung vor. Die geplante Privatisierung der bis dahin staatlichen Erdölindustrie wird wegen Zuschlag an amerikanische Konzerne von vielen Irakern kritisch gesehen.
Die Erdölförderung erreichte 1979/80 mit ca. 130,0 Millionen Tonnen ihren bisher höchsten Wert, 2001 wurden fast 98 Millionen Tonnen gefördert, 2004 wurden 102,5 Mio. Tonnen gefördert. Bei voller Leistung der Förderanlagen ist eine Förderung von bis zu 6 Mio. Barrel täglich möglich. 2000 war das Land achtgrößter Erdölexporteur der Welt (1979: zweitgrößter Erdölexporteur).
Der Irak verfügt neben dem Erdöl auch über Erdgas, Schwefel, Phosphat, Meersalz und Gips sowie über kleinere Mengen an Gold und Silber.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
GNU-Lizenz für freie Dokumentation