Irak  3 Bevölkerung und Religion
Der Irak hat nach eigenen Angaben ca. 27 Mio. Einwohner. Die zentralen Provinzen Bagdad und Babylon sind am dichtesten besiedelt. Etwa 75–80 % der Bevölkerung sind Araber, 15–20 % Kurden, und die restlichen 3 % sind Turkomanen, Assyrer, Iranier und Armenier.
Über 97 % der Bevölkerung ist muslimisch. Davon sind über 60 % Schiiten und knapp 35 % Sunniten. Christen und andere Religionen sind derzeit nur mehr mit ca. 3 % vertreten [1], während sie vor 100 Jahren noch etwa 25 % ausmachten. In den letzten Jahren sind fast 2 Millionen Christen in die nördlichen Nachbarstaaten geflohen. Die Mehrheit der Kurden ist ebenfalls sunnitisch.
Neben den beiden Hauptrichtungen des Islam haben sich zahlreiche altorientalische Religionen wie die Jesiden und Mandäer erhalten. Die Christen zählen überwiegend zu den orientalisch-christlichen Gemeinschaften: Chaldäisch-katholische Kirche, Assyrische Kirche des Ostens, Alte Apostolische Kirche des Ostens, Armenier, römische und syrische Katholiken, Altsyrisch-Orthodoxe, Evangelische und andere. Unter dem Regime von Saddam Hussein hatte die Religionsfreiheit einen verhältnismäßig hohen Stand; der Regierung des Diktators gehörten auch christliche Minister wie der Chaldäer Tariq Aziz an, was allerdings kritisch gesehen wurde. Seit dem Beginn des Krieges im März 2003 hat allerdings laut kompetenten Schätzungen über die Hälfte der irakischen Christen das Land verlassen. [2]
Im Irak leben außerdem nach den Vertreibungen und Massenmorden noch schätzungsweise 2.500 Juden und im Südosten 20.000-50.000 Marsch-Araber.
Die durchschnittliche Lebenserwartung der Iraker beträgt 69,01 Jahre, wobei sie bei den Frauen mit 70,31 höher als bei den Männern (67,76) liegt. Das Durchschnittsalter beträgt bei Frauen 19,8 Jahre, bei Männern 19,6 Jahre. Das Gesamtdurchschnittsalter beträgt 19,7 Jahre. Die Bevölkerung wuchs 2005 um ca. 2,5 %.
Der Alphabetisierungsgrad der Bevölkerung ist mit insgesamt 40,4 % weit unter dem Weltdurchschnittsniveau. Dabei können lediglich 55,9 % aller Männer lesen und schreiben, bei den Frauen sind es sogar nur 24,4 %. Die Situation hat sich in den letzten 20 Jahren stark verschlechtert – Ende der 1980er betrug der Anteil der Analphabeten nur 10–12 %.
Die Bevölkerung wuchs über die Jahrzehnte stark, 1960 lebten noch ca. 6,7 Millionen Menschen im Irak [3], im Jahre 2006 stieg die Anzahl auf 26,8 Millionen an [1] , wobei andere Quellen auch eine Bevölkerungsanzahl von 23–24 Millionen Einwohnern angeben. [4].
Weiterhin sollen sich über 4 Millionen Iraker im Ausland befinden. Aufgrund der instabilen Lage im Land haben weitere 1,8 Millionen Menschen den Irak seit 2003 verlassen, täglich überqueren bis zu 3.000 Menschen die Grenzen zu Syrien, Iran und Jordanien. Des Weiteren gibt es schon über 1,6 Millionen Binnenflüchtlinge. [5][6][7]

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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