Iran  12 Sport
Fußball ist die populärste Mannschaftssportart im Iran. Die iranische Nationalmannschaft nahm an den Fußball-Weltmeisterschaften 1978 in Argentinien, 1998 in Frankreich und 2006 in Deutschland teil. Dabei schied der Iran stets in der Vorrunde aus und konnte lediglich ein Spiel gewinnen (1998: 2:1 gegen die USA). Zwei Mal errang der Iran ein Unentschieden (1978: 1:1 gegen Schottland und 2006: 1:1 gegen Angola), sechs Spiele wurden verloren (1978: 0:3 gegen die Niederlande und 1:4 gegen Peru, 1998: 0:1 gegen Jugoslawien 0:2 gegen Deutschland und 2006: 1:3 gegen Mexiko und 0:2 gegen Portugal). Dreimal gewann der Iran die Asienmeisterschaft (1968, 1972 und 1976).
Beliebt ist im Iran auch Hallenfußball (Futsal). Die iranische Nationalmannschaft gewann seit der Einführung der Asienmeisterschaft 1999 sieben Mal in Folge den Titel in Asien. Lediglich 2006 errang mit Japan eine andere Mannschaft als der Iran den asiatischen Titel. Der Iran nahm an vier der fünf bisher ausgetragenen Futsal-Weltmeisterschaften teil. Größter Erfolg der iranischen Hallenfußballer bei Weltmeisterschaften bleibt der 4. Platz bei der Futsal-WM 1992 in Hongkong. Damals unterlag der Iran Spanien im Spiel um Platz 3 mit 6:9. Bei den Turnieren 1996 (Spanien), 2000 (Guatemala) und 2004 (Taiwan) schied der Iran in der Vorrunde aus. An der WM 1989 in den Niederlanden nahm der Iran nicht teil.
Beliebte Mannschaftssportarten sind zudem Volleyball, Basketball und Wasserball. Im Volleyball gelang es dem Iran, sich sogar für die Volleyball-WM der Herren, die im Herbst 2006 in Japan stattfand, zu qualifizieren. Die Iraner schieden allerdings in der Vorrunde aus.
Wichtige und traditionelle Individualsportarten sind Ringen und Gewichtheben. Zahlreiche iranische Olympiasieger und Weltmeister zeugen von der Stärke iranischer Athleten in diesen beiden Sportarten. So hält beispielsweise der iranische Gewichtheber Hossein Rezazadeh den aktuellen Weltrekord in der +105 kg Klasse. Darüber hinaus gewann Rezazadeh bei den Olympischen Sommerspielen in Sydney (2000) und Athen (2004) je eine Goldmedaille und ist somit bisher der einzige iranische Sportler, der zwei Mal Olympiasieger wurde.
Zu den erfolgreichen Sportarten gehören in jüngster Zeit darüber hinaus Taekwondo und Judo. So gewann Hadi Saei Bonehkohal in Athen als erster Iraner die olympische Goldmedaille im Taekwondo (Klasse 58-68 kg). Irans Judoka und Weltmeister Arash Miresmaili war dagegen die tragische Figur in Athen: Das Los bescherte dem Favoriten auf die Goldmedaille in der ersten Runde der Judowettkämpfe den israelischen Kämpfer Ehud Vaks. Da es iranischen Sportlern untersagt ist, gegen israelische Sportler anzutreten, missachtete Miresamili das Gewichtslimit in seiner Klasse absichtlich und wurde somit disqualifiziert. Nachträglich wurde er mit ca. 125.000 $ von der iranischen Regierung genauso belohnt wie die beiden Olympiasieger von Athen Rezazadeh und Saei Bonehkohal.
Die iranische Olympiamannschaft gewann in Athen zwei Gold-, zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen und belegte in der inoffiziellen Nationenwertung gemeinsam mit der Slowakei den 29. Platz. Die sechs Medaillen des Iran wurden in den Sportarten Ringen (2 Silber- und 1 Bronzemedaille), Gewichtheben (1 Goldmedaille) und Taekwondo (1 Gold- und 1 Silbermedaille) errungen.
Der Überlieferung nach stammt Polo aus dem heutigen Iran. Das Spiel war unter dem Namen "Chaugán" schon zu Zeiten Alexander des Großen in Persien äußerst beliebt. Auch die Frauen spielten "Chaugán".
Auch bei der Entwicklung des Spiels Schach spielte der heutige Iran eine wichtige Rolle. Über Indien gelangte das Spiel nach Persien, wo es modifiziert wurde. Durch die Islamisierung Persiens kam das Schachspiel durch die Araber schließlich nach Europa. Der Name des Spiels bezieht sich sich in der deutschen Sprache auf das persische Wort "shah", was so viel wie König bedeutet.
Auch wenn der Motorsport aus Kostengründen im Iran eher eine Randsportart ist, erfuhr zumindest die nationale Rallyemeisterschaft überproportional Beachtung, da die in ihrer Heimat sehr populäre Laleh Sadigh sowohl 2004 als auch 2005 gegen ihre männlichen Kontrahenten triumphieren konnte. Daraufhin wurde sie als „Ikone des Feminismus“ gefeiert. [13]

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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