Island  10.1 Kunst und Literatur
Der kulturelle Bereich erweist sich als wesentlich von der isländischen Literatur geprägt. Die isländische Literatur des Mittelalters legte im 12. Jahrhundert und 13. Jahrhundert mit den Sagas, wie etwa der Edda des Snorri Sturluson, einen Grundstein für die Entwicklung der nordeuropäischen und nicht zuletzt auch der deutschen Literatur. Im 13. und 14. Jahrhundert nahm sie Anregungen und Stoffe aus vielen (west-)europäischen Literaturen auf (Ritter-Sagas). Die ab dem 9. Jahrhundert entstandene Skaldendichtung kann als die früheste europäische Kunstlyrik gelten.
Aber auch die moderne isländische Literatur findet seit langem auch außerhalb Islands viele Anhänger, und dies bezieht sich nicht nur auf den Nobelpreisträger Halldór Laxness. Beispielsweise erreichten die Krimis des Schriftstellers Arnaldur Indriðason in den letzten Jahren Bestsellerauflagen in deutscher Übersetzung.
Andererseits haben sich auch die isländische Malerei und Bildhauerei sowie die isländische Musik zahlreiche Anerkennung erwerben können, so etwa der Bildhauer Ásmundur Sveinsson oder der Maler Ásgrímur Jónsson. Die wohl bekannteste aus Island stammende Musikerin ist Björk, die wohl erfolgreichste Band ist Sigur Rós.
Außerdem befindet sich der isländische Film auf dem Vormarsch. Der Filmemacher Friðrik Þór Friðriksson wurde im Jahr 1992 mit seinem Film Börn Náttúrunnar (dt. Kinder der Natur) für den Oscar nominiert. Auch der Film Nói Albínói von Dagur Kári machte auf dem Festival von Rotterdam 2003 Furore. Ein weiterer prominenter Exponent des isländischen Kinos ist der Schauspieler und Regisseur Baltasar Kormákur der mit 101 Reykjavik und Die kalte See zwei der bislang erfolgreichsten isländischen Filme schuf.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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