Island  2.5 Flora
Auch die Flora Islands ist interessant und weist einige endemische Arten auf. Besonders häufig trifft man unterschiedliche, in verschiedenen Farben wachsende Flechten und Moose an.
Mit den Eiszeiten sind die meisten der ehedem gemäßigten und subtropischen Zonen angehörenden Pflanzenarten von der Insel verschwunden, darunter auch der Mammutbaum und Ahorn. Die restlichen Pflanzenarten waren und sind dem rauen Klima angepasst. Die im Juni in großer Menge violett blühenden Lupinen wurden allerdings erst nach dem Zweiten Weltkrieg eingeführt. Sie fixieren mit ihrem dichten Wurzelwerk den tonarmen und dadurch stark der Windverwehung ausgesetzten Mutter- und Wüstenboden und dienen damit der Stickstoffanreicherung und dem Kampf gegen die Erosion. Außerdem wurden Dünengräser gesät, um der Winderosion zu begegnen.
Auffallend für den Mitteleuropäer ist der Mangel an Wäldern. Zur Zeit der Landnahme war dies anders, etwa 20 Prozent des Landes waren bewaldet, die alten Chroniken Isländerbuch und Landnahmebuch berichten gar, das Land sei „…von der Küste bis in die Berge“ bewaldet gewesen. Vor allem traf man ausgedehnte Birkenwälder an, wie Forschungen erwiesen haben. Durch Rodung zur Gewinnung von Weiden, Feuerholz und Holzkohle und die anschließende Beweidung, die Sprösslinge nicht mehr aufkommen ließ, verschwanden diese Wälder jedoch bereits in den ersten Jahrhunderten der Besiedlung. Nur spärliche Reste der niedrigwachsenden Birkenwälder überlebten. Lediglich an einigen, oft abgelegenen Stellen am See Lögurinn/Lagarfljót in Ostisland, sowie in den Westfjorden findet man noch ausgedehnte Waldflächen, bestehend aus Birken, Ebereschen und Wollweide. Bauholz wurde aus Norwegen eingeführt, beziehungsweise wurden geeignete Stücke des Treibholzes zu allerlei Zimmer- und Tischlerarbeiten benutzt. Heute bemüht man sich um Wiederaufforstung des Landes. Vor allem im Norden und Osten, aber auch zum Beispiel am Skorradalsvatn oder im Urstromtal Þórsmörk im Süden des Landes hat man hierbei schon Erfolge erzielt. Der größte zusammenhängende Wald aus alter Zeit steht am Lagarfljót in Ostisland (ebenfalls hauptsächlich Birkenwald).
An warmen Quellen und Bächen stößt man häufig auf eine üppige Vegetation, vorausgesetzt die Beschaffenheit des Bodens lässt diese zu. Die Erdwärme und das auf natürliche Weise aufgeheizte Wasser nutzt man in Island auch für Gewächshäuser. Aus diesem Grund wachsen sogar knapp unterhalb des Polarkreises Bananen – die nördlichsten der Welt –, aber auch verschiedene Schnittblumen und auch Weinreben werden hier gezüchtet.
Besonders gut lassen sich die genannten Pflanzen- und (teilweise auch) Tierarten in den vier Nationalparks Islands beobachten.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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