Island  9.8 Energieerzeugung
Die Stromerzeugung in Island ist vollständig regenerativ: Über 80 % wird durch Wasserkraft erbracht sowie knapp 20 % durch Geothermie.
In den Jahren 2000–2004 lag dabei der Anteil der Großindustrie am Stromverbrauch bei 63,4–64,9 %. Davon zeichnen die Aluminiumhütten für knappe 80 % verantwortlich, sodass deren Anteil am Gesamtstromverbrauch knapp über 50 % liegt, in den kommenden Jahren aber durch Erweiterungen und Neubau noch deutlich steigen soll. Die Regierung Islands versucht dabei, internationale Industrie nach eigenen Worten mit den niedrigsten Strompreisen Europas zu überzeugen. Für die benötigten Energiemengen müssen dabei mit Wasserkraft und neuerdings auch mit Geothermie betriebene Großkraftwerke errichtet werden, was zum Teil erhebliche Eingriffe in die Natur bedingt. Ein Beispiel für ein in diesem Zusammenhang umstrittenes Projekt ist der Bau von Kárahnjúkavirkjun, eines Wasserkraftwerkes im Osten Islands nahe der Ortschaft Reyðarfjörður. Den positiven wirtschaftlichen Folgen stehen unabsehbare, möglicherweise negative ökologische Folgen gegenüber.
Derzeit ist Island auf dem Weg in eine Wasserstoffwirtschaft. Dies ist vor allem durch die heißen Quellen (siehe Geographie Islands) möglich, welche zur Stromerzeugung nutzbar gemacht werden. Mit dieser umweltfreundlichen Energiequelle lässt sich Wasserstoff relativ kostengünstig als Energieträger herstellen, der dann wieder in Haushalten, Pkw, Bussen etc. zu Strom und Wärme (meist in Brennstoffzellen) umgesetzt werden kann. Diese Entwicklung steckt jedoch noch in den Kinderschuhen und soll bis 2030 annähernd umgesetzt sein. Die Ankündigung der Wasserstoffwirtschaft hat Island sehr viel internationale Aufmerksamkeit beschert, wobei jedoch die Unterstützung der eigenen Bevölkerung und Politik sehr dürftig ist. So steht auch der weitere Verlauf dieses Projektes zur Zeit in Frage.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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