Israel  5.2 Mandatszeit
Durch den Sieg der Briten im Ersten Weltkrieg wird 1917 die osmanische Herrschaft beendet. 1922 überträgt der Völkerbund auf der Friedenskonferenz von Paris Großbritannien das Mandat für Palästina mit dem Gebiet, das heute gemeinsam von Israel und Jordanien eingenommen wird. Zu den Mandatsbedingungen gehört, dass die Briten die Verwirklichung der Balfour-Deklaration ermöglichen sollen, in der sie am 2. November 1917 die „Gründung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk“ versprochen haben, deren Grenzen jedoch nicht bestimmt waren. Hierzu wird die Mandatsmacht aufgefordert, die jüdische Einwanderung zu ermöglichen, diese jüdischen Einwanderer geschlossen anzusiedeln und hierfür auch das ehemalige osmanische Staatsland zu verwenden. Es sollte dabei ausdrücklich dafür Sorge getragen werden, dass „nichts getan werden soll, was die bürgerlichen und die religiösen Rechte bestehender nichtjüdischer Gemeinschaften in Palästina oder die Rechte und die politische Stellung, deren sich die Juden in irgendeinem anderen Lande erfreuen, präjudizieren könnte“.
Im Juli 1922 teilen die Briten Palästina in zwei Verwaltungsbezirke. Juden ist es im Folgenden nur noch erlaubt, sich westlich des Jordan anzusiedeln (das heißt in 22 % des Gesamtareals). Dies machte die Hoffnungen nach einem Israel in den Grenzen der Zeit des Königs David und Salomon zunichte. Im östlichen Teil, der Transjordanien genannt wird (das heutige Jordanien), setzen die Briten einen haschemitischen Herrscher namens Abdullah ein, der von der arabischen Halbinsel vertrieben worden war.
Bereits 1937 legt die britische Peel-Kommission einen Teilungsplan vor, der, gemäß der prozentualen Bevölkerungsverteilung, Galiläa und einen Küstenstreifen als israelischen und den größeren Rest als arabischen Teil vorsieht. Die neu eingewanderten Juden sind sofort begeistert, die hiesig stämmigen Araber reagieren ablehnend. Der Plan scheitert.
Die deutsche Orientpolitik erlebte nach der anfänglichen Förderung der jüdischen Emigration nach Palästina eine schleichende Prioritätenverschiebung und mündete schließlich in der Verbrüderung mit arabischen Nationalisten im gemeinsamen Kampf gegen die britisch-jüdische Macht. 1941 wurde der bedeutendste Kollaborateur, der Mufti von Jerusalem, Amin al-Husseini und einflussreicher Führer der arabischen Nationalbewegung, von Adolf Hitler in Berlin empfangen. Von Berlin aus plante al-Husseini zusammen mit Adolf Eichmann die Ermordung der im arabischen Raum lebenden Juden. [4]
Am 29. November 1947 stimmt die Generalversammlung der Vereinten Nationen mit Zweidrittelmehrheit für den Teilungsplan, der Westpalästina in einen jüdischen und einen arabischen Staat teilen soll. Mit dem Ziel, tatsächlich einen unabhängigen jüdischen Staat zu gründen und den Überlebenden der Shoa eine Heimat zu schaffen, akzeptiert die jüdische Bevölkerung den Plan. Die Araber lehnen den Plan dagegen ab, da sie die jüdische Präsenz in der Region als Provokation empfinden, vor allem meinen sie, die UNO drücke ihnen ein Mandat auf, ohne ihre Interessen zu wahren. Sie lehnen in der Folge das Existenzrecht Israels ab, was noch bis zum heutigen Tag Folgen für die Region hat.
Kurz darauf beginnt im Zusammenhang mit dem Angriff der arabischen Staaten auf den neuen Staat Israel die Flucht bzw. Vertreibung der arabischen Bevölkerung aus den nun Israel zugeteilten Gebieten, teilweise begleitet von der Zerstörung ihrer Dörfer, Bauten und Dokumente; oft ging damit der Nachweis der Existenz der palästinensischen Bevölkerung und somit ihres Rechtanspruchs verloren.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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