Italien  6.1 Schifffahrt
Italien übernahm nach dem Ersten Weltkrieg die größte Österreichisch-Ungarische Reederei, den Österreichischen Lloyd, um ihn ab 1921 großteils mit dem selben Schiffbestand als Lloyd Triestino weiterzubetreiben. Auch die Austro-Americana, die ebenfalls ihren Sitz im nunmehr italienischen Triest hatte, wurde mit der Übernahme durch die alteingesessene Triestiner Reederei-Familie Cosulich italienisch. In den folgenden Jahren wurde die Gesellschaft weiter ausgebaut und neue, größere Schiffe gebaut. Als die Weltwirtschaftskrise von 1929 bis 1931 auch in der Handelsschifffahrt ihren Höhepunkt erreichte, zentralisierte der italienische Staat das Reedereiwesen und wies jeder Reederei bestimmte Tätigkeitsbereiche zu. Dem Lloyd Triestino wurde die Marittima Italiana und die Sitmar angeschlossen. Dennoch wurden 1932 die größten italienischen Reedereien aufgelöst um die gegenseitige Konkurrenz zu unterbinden. An ihrer Stelle wurden vier Gesellschaften neu gegründet - darunter auch der Lloyd Triestino. Diese vier Gesellschaften waren der staatlichen Società Finanziaria Marittima unterstellt. Die drei anderen Gesellschaften waren die Italia, die Adriatica und die Tirrenia. Der Lloyd hatte von nun an die Linien nach Asien, Australien und Afrika zu bedienen - dafür verlor er die Verbindungen in den Nahen Osten und ins Schwarze Meer.

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