Jamaika  9.4 Bildende Kunst
Wie in praktisch allen anderen kulturellen Bereichen dauerte es bis ins 20. Jahrhundert bevor sich auf Jamaika eine eigenständige Kunstszene entwickelt hat. Edna Manley, die Frau Norman Manleys war die erste, die in ihren Statuen und Bildern afrikanische Traditionen aufgriff. Als ihr wichtigstes Werk gilt die Statue Negro Aroused, deren Nachbildung aus Bronze heute in Kingston steht und im Stil afrikanischer Künstler einen sich erhebenden Mann zeigt. Manley gründete 1941 am Institute Of Jamaica (IOJ) das erste Junior Center mit dem Ziel junge Künstler zu fördern. Seit 1996 besteht ein zweites Zentrum in Portmore. Beide werden über das IOJ vom Staat und durch Spenden finanziert. Nach Manley ist auch das Manley College Of Visual And Performing Arts benannt, an dem in verschiedenen künstlerischen Bereichen Abschlüsse erworben werden können.
Zu den bekanntesten Malern zählen Barrington Watson, Eugene Hyde und Karl Parboosingh. Alle drei wurden im Ausland ausgebildet und malten expressionistisch. Im Gegensatz dazu orientieren sich John Dunkley (1891-1947) an afrikanischen Traditionen, genauso wie seit den 1980er Jahren Robert Cookhorn (genannt Omari Ra), Douglas Wallace (genannt Khalfani Ra) und Valentine Fariclough (genannt Tehuti Ra). Die aus Afrika stammenden Künstlernamen sollen die Verbundenheit zur zum Kontinent unterstreichen.
Neben der Malerei fertigen zahlreiche Künstler Holz- oder Steinfiguren nach afrikanischer Tradition. Motive sind vor allem Tiere, darunter auch die Spinne Anansi. Die Produktion dieser Werke ist teilweise industrialisiert um den Touristenmarkt zu bedienen.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
GNU-Lizenz für freie Dokumentation