Japan  3 Geschichte
Jōmon-Periode
In der Zeit von 10.000 v. Chr. bis etwa 300 v. Chr. wanderten Menschen (vermutlich) aus Zentralasien, Sibirien und dem südpazifischen Raum in das Gebiet des heutigen Japan ein.
Yayoi-Periode
Erste bestätigte Kontakte mit dem chinesischen Reich gab es von etwa 300 v. Chr. bis etwa 300 n. Chr.
Kofun-Periode
Große Schlüsselgräberanlagen stammen aus der Kofun-Periode von etwa 300 bis 710 n. Chr. Es gab einen engen politischen Kontakt mit dem Nachbarland Korea und Einwanderung von Korea nach Japan. Ab dem 5. Jahrhundert fand die Übernahme der Chinesischen Schrift statt.
Nara-Epoche (710 – 784)
In der Nara-Periode wurde der Buddhismus stark gefördert. Die Staatsform lehnte sich an das chinesische Vorbild an.
Heian-Epoche (794 – 1185)
Aufschwung der höfischen Kultur in Heian-kyō (Kyōto), vor allem Dichtung und Literatur. Die Macht des Kaisers wurde allmählich geschwächt und Kriegerfamilien etablierten sich. Zum Ende der Heian-Periode begründete die Minamoto-Familie das erste Shōgunat.
Kamakura-Epoche (1192 – 1333)
Während der Kamakura-Periode unternahm Kublai Khan zwei Invasionsversuche in Japan, die jedoch durch später als göttlich interpretierte Taifune (Kamikaze, Götterwind) verhindert wurden.
Muromachi-Epoche (1338 – 1573)
Die mächtigen unabhängigen Daimyō unterhielten ihre eigenen Armeen. Das Shōgunat verlor die Kontrolle, und die „Zeit der streitenden Reiche“ (sengoku jidai) begann.
Sengoku-Epoche (1477 – 1568)
Die drei Reichseiniger (Oda Nobunaga, Toyotomi Hideyoshi, Tokugawa Ieyasu) beendeten in der Azuchi-Momoyama-Epoche (1568 bis 1603) den über 100-jährigen Bürgerkrieg.
Edo-Ära (1603 – 1867)
In der Edo-Periode schottete sich Japan weitgehend vom Rest der Welt ab. Mit Ausnahme von beschränktem Austausch mit China und den Niederlanden bestand kaum Kontakt zu anderen Staaten. Die Tokugawa-Familie behielt für über 250 Jahre die Kontrolle über die anderen Daimyō. Diese Periode war von großer Prosperität für das japanische Volk geprägt. Die Bevölkerung wuchs stetig. Das heutige Tokio wuchs in dieser Zeit zur größten Stadt der Welt und blieb es bis heute - mit jeweils kurzen Unterbrechungen. 1854 segelte US-Admiral Matthew Perry mit seiner Flotte von vier Kriegsschiffen unbehelligt in den Hafen des heutigen Tokio, um einen Brief des US-Präsidenten Millard Fillmore zu übergeben, in dem dieser die Tokugawa-Regierung zum offenen Handel mit den Vereinigten Staaten auffordert. Die Leichtigkeit, mit der Perry in den Hafen einlaufen konnte, offenbarte die Schwäche des Tokugawa-Regimes. Dies führte zu einem Aufstand regionaler Herrscher und mündete letztlich in eine Wiedereinsetzung des Kaisers, der allerdings wenig reale politische Macht erhielt.
Meiji-Ära (1868 – 1912)
Die Reform des Kaiserhauses unter dem Meiji-Tennō ab 1868 (Meiji-Restauration und Moderne) beendete die Zeit des Kriegeradels und läutete die Moderne ein. Das Land erhielt eine moderne Verfassung und ein Parlament, so dass Japan eine konstitutionelle Monarchie wurde. Korea wird 1910 von Japan kolonialisiert, wodurch die Beziehungen noch heute belastet werden.
Taishō-Ära (1912 – 1926)
Im Ersten Weltkrieg (1914 bis 1918) stand Japan auf Seiten der Entente und übernahm nach Kriegsende deutsche Territorien. Die Taishō-Ära war durch kulturelle Dynamik und wirtschaftlichen Aufschwung gekennzeichnet. Es war auch eine Zeit der demokratischen Experimente mit einem parlamentarischen System. Letztendlich scheiterte die Demokratie durch Instabilität, ganz ähnlich Deutschland während der Weimarer Republik. Das Militär übernahm mehr und mehr die faktische Kontrolle und läutete die Shōwa-Ära ein.
Shōwa-Ära Teil 1 (1926 – 1945)
1931 besetzte Japan den Nordosten Chinas und gründete 1932 den abhängigen Staat Mandschuko (Mandschurei). 1937 eroberte Japan weitere Territorien von China. Japan vertrieb mit Unterstützung Siams und anfangs auch jener diverser Einheimischer die europäischen Kolonialmächte aus den südostasiatischen Ländern, um sein eigenes Kolonialreich auszubauen. Die USA sahen ihre Interessen in Asien (vor Allem ihre Kolonien wie die Philippinen) gefährdet und reagierten mit zahlreichen Sanktionen, insbesondere mit der Washingtoner Flottenkonferenz, einem Embargo und dem Einfrieren japanischen Vermögens im Ausland. Im Dezember 1941 griffen daraufhin japanische Truppen den US-Stützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii an. Damit weitete sich der Zweite Weltkrieg auf den Pazifischen Ozean aus. Nicht nur in China, sondern auch in den anderen japanischen Territorien Südostasiens geschahen Kriegsverbrechen, z.B. Zwangsprostitution, das Massaker von Nanking und Menschenversuche durch die Einheit 731. Bis 1945 gelang es alliierten Truppen Gebiete nahe den japanischen Inseln zu erobern, doch besonders auf kleineren Inseln - auch fernab des japanischen Kernlandes - tobten noch heftige Kämpfe. Der Kaiser, sowie der Premierminister und seine Anhänger wollten Friedensverhandlungen aufnehmen, doch das Militär hatte mehr Macht. Am 6. August 1945 warfen die US-Amerikaner eine Atombombe über der Stadt Hiroshima und am 9. August eine weitere über Nagasaki ab. Unter dem Eindruck der Atombombenabwürfe kapitulierte Japan am 15. August 1945 bedingungslos, der Kaiser verlas um 12.00 Uhr mittags die Kapitulation, welche über Radio übertragen wurde. Noch heutzutage leiden viele Menschen und ihre Nachkommen unter den Folgen der Strahlenkrankheit (Hibakusha).
Shōwa-Ära Teil 2 (1945 – 1989)
Nach der Kapitulation beginnt der Wiederaufbau, zunächst unter der Alliierten Besetzung, dann in Eigenregie. Vom ehemaligen Kriegsgegner Vereinigte Staaten wird Japan als Vorposten gegen den Kommunismus in das westliche Bündnissystem integriert. Obwohl Japan im Gegensatz zu den anderen Verliererstaaten des Zweiten Weltkrieges keine wirtschaftliche Unterstützung von den USA erhielt, setzte eine rasante wirtschaftliche Entwicklung ein, in der japanische Firmen Schritt für Schritt Marktanteile in allen wichtigen Schlüsselindustrien erobern. Japan erweist sich als stabile, friedliche Demokratie.
Heisei-Ära (1989 – heute)
Faule Bankenkredite und überbewertete Immobilien lassen Anfang der 1990er-Jahre die Bubble Economy platzen, und Japan rutscht in eine Phase von Deflation und hoher Staatsverschuldung, die wirtschaftliche Stagnation auf hohem Niveau bedeutet. Unternehmen und Banken werden behutsam saniert, und allmählich kommt es wieder zu einem wirtschaftlichen Aufschwung, der allerdings noch nicht als Boom bezeichnet werden kann.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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