Kambodscha  5.1 Restriktive Kulturpolitik
Die kambodschanische Regierung betreibt seit kurzem eine recht restriktive Politik gegen Dinge, welche angeblich "gegen die Kultur Kambodschas" seien. So sind 3G-Mobiltelefone mittlerweile verboten, ebenso Dating-Agenturen, Schönheitswettbewerbe und das Bleichen der Haare. Auch Kleidervorschriften werden gemacht - so wurde eine junge Fernsehansagerin gezwungen, sich im Fernsehen live zu entschuldigen, weil sie rückenfreie Kleidung getragen hatte. Dies war zuvor vom Ministerpräsidenten als ein Verstoß gegen die Kultur Kambodschas bezeichnet worden. Im Sommer 2006 beschloss das Parlament ein Gesetz, das Ehebruch mit bis zu 12 Monaten Haft bestraft. Dies steht stark im Kontrast zu den zahlreichen Affären, die von Abgeordneten des Parlaments bekannt sind.
Als eine der Initiatoren der Kampagne gilt die Frau des Ministerpräsidenten. Es werden aber vor allem einseitige politische Motive dahinter vermutet. Die Kampagne solle die diesbezüglich liberale Oppositionspartei FUNCINPEC zurückzudrängen. Bordelle beispielsweise sind bisher nämlich nicht von den Maßnahmen betroffen. Dass die Regierung ein solches Gesetz so schnell verabschieden konnte, während ein Gesetz gegen Korruption noch lange nicht beschlussreif ist, wird ebenso als Anzeichen gesehen. Nicht zuletzt ist auch unklar, welche Kultur eigentlich geschützt werden soll. Die alte kambodschanische Kultur und deren Symbole sind nämlich im Allgemeinen recht freizügig.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
GNU-Lizenz für freie Dokumentation