Kanada  9.2.1 Landwirtschaft
Obwohl nur 8% der Staatsfläche landwirtschaftlich genutzt werden, gehört das Land zu den größten Getreideexporteuren der Welt. Über 80% der Agrarfläche des Landes liegt in den Prärien östlich der Rocky Mountains. Dort werden neben Weizen, Hafer und Gerste auch Ölsaaten wie Raps und Leinsamen angebaut. Am Atlantik wachsen Obst und Gemüsekulturen und es gibt in bescheidenerem Umfang auch Weinbau. Die Vieh- und Milchwirtschaft liefert etwa die Hälfte aller Agrarerträge. Die Betriebe sind in hohem Maße technisiert und mechanisiert. Während die Farmen in den Prärien im Durchschnitt über 300 ha erreichen, umfassen die Betriebe in Ostkanada weniger als 100 ha; dort sind viele Farmen in den letzten Jahren aufgegeben worden.
Die reichen Fischgründe des Pazifiks und des Atlantiks bilden die Grundlage der kanadischen Fischereiwirtschaft, die u. a. Lachs, Kabeljau, Hummer und Hering exportiert. Die Neufundlandbank gehört zu den ertragreichsten Fischgründen der Welt. Zwar gibt es eine nicht unbedeutende Binnenfischerei, sie ist aber vorwiegend als Sportfischerei zu betrachten. Auch der Pelztierfang und die Pelztierzucht sind immer noch bedeutsam.
Dank seiner großen Waldflächen fällt der Forstwirtschaft eine wichtige Stellung zu. Die Holzwirtschaft des Landes ist auf ein scheinbar unerschöpfliches Rohstoffpotenzial begründet. Über 2,6 Millionen km² sind mit Wald bedeckt, der seit Jahrhunderten als Bau- und Brennholz, seit Ende des 19. Jahrhunderts dann verstärkt zur Papier- und Zellulosegewinnung genutzt wird. Kanada ist der weltweit größte Produzent von Holzschliff, Zellstoff, Papier und Pappe. Allerdings führt der Kahlschlag weiter Flächen regelmäßig zu Protesten von Umweltschützern.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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