Kap Verde  6 Wirtschaft
Die Kapverden verfügen über keine nennenswerten mineralischen Ressourcen und leiden unter dem extrem trockenen Sahel-Klima.
Nur auf vier Inseln gibt es, wenn der jährliche Regen nicht ausbleibt, etwas Wasser für Bewässerungslandwirtschaft. Der Trockenfeldbau ist seit 1968 weitestgehend ausgefallen und die landwirtschaftliche Produktion reicht nicht zur Eigenversorgung. Über 90 Prozent der Nahrungsmittel müssen importiert werden.
Auch der Fischreichtum ist beschränkt und kann mit der einfachen handwerklichen Technologie einheimischer Fischer nicht genügend ausgeschöpft werden, so dass ausländischen Flotten der größte Teil des Fangs überlassen werden muss. Exportiert werden Fisch, Langusten, Bananen, Textilien und einige Halbfertigwaren (Schuhe, Lederwaren). Der Tourismus entwickelt sich langsam und trägt etwa 10 % zum Bruttosozialprodukt bei, wobei die Insel Sal am stärksten besucht ist und über die Hälfte der Gesamt-Bettenbelegungen mit Strandtouristen erreicht. Segler und Windsurfer nutzen gerne die günstig im Passat gelegenen Inseln. Die guten Möglichkeiten für Bergtourismus und historisch-kulturellen Tourismus, für eine ausgeglichene Entwicklung wesentlich förderlicher, werden sehr viel langsamer erschlossen.
Der Kapverdische Escudo (CVE) wurde 1998 an den portugiesischen Escudo und 1999 an den Euro gekoppelt. Seit ihrer Gründung verfolgt die Nationalbank Kap Verdes eine kompromisslose Politik der Geldwertstabilität, um Emigranten zur Anlage ihres Sparvermögens in Kap Verde zu motivieren.
Der Staat finanziert sich hauptsächlich aus Einfuhrzöllen und indirekten Steuern. 2004 wurde eine Mehrwertsteuer von 15 % eingeführt.
Etwa zwei Drittel der kapverdischen Familien erhalten Zuwendungen von Familienangehörigen in der Emigration und Geldsendungen nach Kap Verde tragen zu gut 20 % zum Nationalprodukt bei.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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