Kenia  4.2 Völker, Sprachen und Dialekte
Die wichtigsten Sprachen von insgesamt 52 Volksgruppen (die Linguisten führen ganz genau 61 Sprachvarianten inkl. indischer Dialekte auf):
Englisch ist eine der beiden offiziellen Amtssprachen Kenias und besonders durch den Gebrauch als Schulunterrichtssprache weit verbreitet.
Suaheli (oder Kisuaheli, Swahili) ist die zweite Amtssprache Kenias; es wird an der Küste um Mombasa z. B. bei den Giriamas gesprochen. Gleichzeitig ist Kisuaheli die lingua franca Ostafrikas. In Kenia ist es die vor allem auf dem Land am meisten gesprochene Sprache. Die bekanntesten Wörter aus dem Kisuaheli sind bei uns wohl jambo (Gruß), safari (Reise), simba (Löwe) oder hakuna matata (kein Problem). Auch malaika (Engel) - ein kenianischer Popsong - dürfte z. B. durch Miriam Makebas Song bekannt sein.
Kikuyu: Sprache der größten Volksgruppe, um Nairobi (41 Prozent); berühmte Kikuyus: Jomo Kenyatta, Mwai Kibaki, Wangari Muta Maathai und Ngugi wa Thiong'o.
Kamba: dem Kikuyu verwandt, wird von 11 Prozent der Bevölkerung östlich des Mount Kenya gesprochen.
Luhya: Sprache der gleichnamigen zweitgrößten Volksgruppe (14 Prozent) im Westen um Kakamega (Provinzhauptstadt) umfassend aus mehreren Sprachen z. B. Bukusu, Maragoli, Tiriki.
Luo: Die Sprache der drittgrößten Ethnie (13 Prozent), wird am Viktoriasee um Kisumu gesprochen. Berühmte Luos: Jael Mbogo, Oginga Odinga und Tom Mboya.
Kalenjin: Ist eine mehrere Sprachen umfassende Sprachgruppe (11 Prozent), z. B. Pökoot oder das Tugen, die Sprache der Ethnie, aus der der zweite Präsident Daniel arap Moi entstammt. Die meisten der kenianischen „Wunderläufer“ sind Kalenjin, besonders aus der Ethnie der Nandis.
Turkana: Sprache der Turkana-Ethnie; ca. 340.000 Sprecher.
Die Sprache der Maas(s)ai und verwandter Völker wie die Samburu oder Njemps ist das Maa.
Indische Dialekte der „Asians“ genannten Inder im Land.
Sheng ist die aktuelle Jugendsprache.
Ki-Settler ist die auf Kisuaheli basierende lingua franca der weißen Kolonialherren mit ihren Bediensteten, ähnlich dem Fanakalo in Südafrika oder dem Chilapalapa im kolonialen Rhodesien. Die Vorsilbe ki steht in den Bantusprachen für „Sprache“, heißt hier also: „Sprache der Siedler“ (was aber nicht für Kikuyu gilt).

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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