Kenia  6.3 Flugzeugabsturz bei Friedensmission
Am 10. April 2006 ereignete sich in der Nähe von Marsabit ein Flugzeugunglück, bei dem 14 Menschen ums Leben kamen. Drei Insassen überlebten den Absturz der Y-12-Militärmaschine (eine chinesische Produktion), die bei stürmischem Wetter und Nebel in einen Hügel raste. Das Flugzeug brannte sofort völlig aus.
Unter den 14 Personen befanden sich hochrangige Politiker. Es handelte sich hierbei um vier (Assistant) Minister, sechs Parlamentarier, einen anglikanischen Bischof und weitere Regierungsangestellte. Die Gruppe war auf dem Weg, um Friedensgespräche mit verfeindeten nomadischen Clans zu führen. Im Turbi-Massaker, wo es um Viehdiebstahl, Weideland und Wasserrechte ging, waren 2005 bei Kämpfen zwischen verfeindeten Ethnien 90 Menschen ums Leben gekommen. Drei der getöteten Politiker repräsentierten die hier angesiedelten und seit langem verfeindeten Clans. MP Dr. Bonaya Godana war ein Gabbra, MP Abdi Sasura ein Borana und Vize-Minister Titus Ngoyoni ein Rendille. Erst seit kurzem waren sie übereingekommen, für den Frieden in der Region zusammenzuarbeiten. Da fast alle Toten im Flugzeug aus dieser Gegend stammten, verlor die Provinz mit einem Schlag einen Großteil ihrer politischen Elite.
Präsident Kibaki ordnete drei Tage Staatstrauer an; das Parlament unterbrach seine Arbeit für eine Woche.
Die durch den Tod notwendigen fünf Nachwahlen brachten am 24. Juli 2006 in drei Fällen Verwandte der Getöteten ins Parlament. In Nakuru gewann William Kariuki Mirugi, der 28-Jährige Sohn des verstorbenen Mirugi Kariuki. Er gehört der neuen - von Präsident Kibaki favorisierten - Partei NARC-K an.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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