Kolumbien  5.4 Gesundheitswesen
Der Altersaufbau ist charakterisiert durch einen großen Anteil an junger Bevölkerung. Zwischen 1985 und 1990 ist zwar der Anteil von Menschen unter 15 Jahren von 45,7% auf 36% gesunken, dennoch ist dieser Wert sehr hoch. Für die männliche Bevölkerung ist die Lebenserwartung zwischen 1965 und 1993 von 54 auf 66,5 Jahre gestiegen, bei Frauen von 59 auf 72,4 Jahre.
Die medizinische Versorgung ist nicht gleichwertig über das Staatsgebiet verteilt; Küstengebiete und ländliche Regionen sind hier benachteiligt. Ärzte, medizinische Angestellte und Krankenhäuser konzentrieren sich auf die Ballungsgebiete. 23.520 Ärzte, 13.815 Zahnärzte und 43.065 Krankenpfleger verrichten ihren Dienst an der Gesundheit; 1989 wurden 45.858 Krankenhausbetten gezählt. Durch mangelnde Ernährung und schlechte Wohnbedingungen sind die Krankheiten Tuberkulose, Malaria, Ruhr und Typhus in den wenig medizinisch versorgten Gebieten weit verbreitet. Um diesen Missstand zu beseitigen, hat der kolumbianische Staat Weltbankdarlehen aufgenommen und Einnahmen aus der Erdölproduktion für den Aufbau des Gesundheitssystems verwendet. Mutterschaft und Zahnarztbehandlung werden durch die Sozialversicherung unterstützt. Auch Arbeiter im Industriesektor sind unfallversichert und bei Invalidität versichert, die Angehörigen erhalten auch eine Unterstützung. Die Sozialversicherung wird durch Arbeitnehmer, Arbeitgeber und durch den Staat mit Hilfe von Beiträgen finanziert.

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