Kroatien  5.1 Altertum und frühes Mittelalter
Die ersten Siedlungen an der dalmatinischen Küste entstanden im 12. und 11. Jahrhundert v. Chr. im Zuge der Ionischen bzw. auch später der großen griechischen Kolonisation. So geht die Gründung der Siedlung Split auf diese Zeit zurück (Split von gr. Aspalatos oder Spalatos = Höhle) [16]. Im 4. Jahrhundert v. Chr. erwähnte der griechische Historiker Herodot außerdem die im Werk beschriebenen Illyrer (ein indogermanisches Volk) als zusätzlich ansässig gewordenes Volk. Ab der Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. wuchs der politische Einfluss der Römer auf die illyrischen Stämme zwischen der Küste und der pannonischen Ebene. Im Jahr 34 v. Chr. verleibte Oktavian, der spätere Kaiser Augustus, dieses Gebiet Rom ein. Zu Beginn des 1. Jahrhunderts wurde die Provinz Dalmatia, benannt nach dem Stamm der Delmatae, gebildet. Im Jahr 293 wurde unter der Herrschaft des Kaisers Diokletian die Provinz entlang des Flusses Drina geteilt. Im 6. Jahrhundert rückte, in das von den Langobarden geräumte Pannonien, das zentralasiatische Reitervolk der Awaren ein. Die Kroaten wurden im 7. Jahrhundert vom byzantinischen Kaiser Herakleios, um ihm beim Kampf gegen die Awaren zu helfen, in ihr heutiges Siedlungsgebiet gerufen. Nach dem Berricht des Byzantinischen Kaisers Konstantin VII. Porphyrogennetos, stammen die Kroaten aus dem Gebiet des heutigen Galizien.
Der Name der Kroaten ist erstmals in einer Quelle aus dem 10. Jahrhundert belegt. Der Name selber hat keine slawischen Wurzeln, sondern stammt mit größter Wahrscheinlichkeit aus dem persischen Raum. Das Ethnonym der Kroaten ist möglicherweise ein Ehrentitel mit funktionaler und sozialer Bedeutung des Awarenreiches, der nicht nur an der östlichen Adriaküste, sondern auch am Ostrand der Alpen, in Nordböhmen, Sachsen und Südpolen belegt ist.
Im Jahr 879 wird Fürst Branimir von Papst Johannes VIII. mit „dux Croatorum“ angeschrieben und angesprochen, was seinerzeit einer Anerkennung des mittelalterlichen Kroatien gleichkommt. Dieser politische motivierten Krönung Westroms folgte unmittelbar später die erneute Einverleibung in das Byzantinische Kaiserreich. Der um 925 zum König gekrönte Tomislav (910–928), konnte wohl zwischenzeitig die Ungarn als auch die Bulgaren zurückschlagen.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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