Kuba  5.6 Streitkräfte und Verteidigung
Die Revolutionären Streitkräfte Kubas (FAR – Fuerzas Armadas Revolucionarias) bestehen aus wehrpflichtigen Männern sowie Berufssoldaten und -soldatinnen. Sie sind ca. 38.000 Mann stark. Dem einflussreichen Militär gehört auch ein großer Teil der kubanischen Wirtschaft. Daneben verfügt das Innenministerium über paramilitärische Einheiten.
Aufgrund der eigenen historischen Erfahrungen (30-jähriger Unabhängigkeitskampf im 20. Jahrhundert, Invasion in der Schweinebucht) sowie des Verteidigungskrieges Vietnams gegen China 1979 wurden die Milizen zur Territorialverteidigung (MTT-Milicias de Tropas Territoriales) geschaffen. Die Milizen setzen sich aus dem Regime ergebenen Arbeitern, Hausfrauen, Studenten etc. zusammen. Die Milizionäre haben in ihren Wohn- und Arbeitsgebieten Zugang zu Waffen und sind für einen Guerillakrieg gegen mögliche Invasoren (gedacht ist speziell an die USA) ausgebildet. Nach kubanischer Auffassung ist der Zugang zu Waffen für die regimetreueste Minderheit ein wichtiger Teil demokratischer Machtausübung, aus dem die kubanische Revolution historisch und aktuell ihre Legitimität ableitet. Militärisch ist es die Aufgabe der Milizen, im Falle einer Invasion die gegnerischen Kräfte zu binden und damit den Einheiten der regulären Armee Zeit zur taktischen und strategischen Restrukturierung zu geben. Kritiker sehen eher deren Aufgabe darin, Aufstände in der Bevölkerung schnell und blutig zu beenden, bzw. solche gar nicht erst entstehen zu lassen.
Allerdings ist der Klarstand aller Streitkräfte mehr als fraglich. 2003 sollen den kubanischen Luftstreitkräften nur noch drei einsatzbereite MiG-29 zur Verfügung gestanden haben. Auch sollen einige alte MiG-23BN und MiG-23MF vorhanden sein. Für diese sollen mit Moskau Verhandlungen über Modernisierungen laufen. Die alten MiG-21PFM sollen alle ausgemustert worden sein.
Anlässlich des 50. Jahrestages der Landung der Granma auf Kuba und der Gründung der Revolutionären Streitkräfte Kubas fand am 2. Dezember 2006 eine Militärparade in Havanna statt. Gezeigt wurden teilweise modernisierte Waffensysteme, u. a. auch eine Gruppe Jagdflugzeuge. Die MiG-23ML könnten relativ kostengünstig zur MiG-23-98 aufgerüstet werden und die verbliebenen MiG-29 zur MiG-29SMT.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
GNU-Lizenz für freie Dokumentation