Laos  6.3 Drogenproblematik
Mit Opium sind die Bewohner des heutigen Laos seit dem 18. Jahrhundert vertraut, als der Opiumhandel mit den Chinesen sowie die Opiumabhängigkeit in das Land kamen. Das Wissen über die Produktion von Opium kam im frühen 19. Jahrhundert mit den einwandernden Hmong nach Laos. Ab 1899 ließ die französische Kolonialverwaltung in Vietnam und später auch in Laos Opium produzieren.
Opium und andere Drogen sind aus verschiedenen Gründen bis heute in Laos sozial anerkannt. Für Bauern stellt die Opiumproduktion eine wichtige Einkommensquelle dar. Opium ist bedeutend im lokalen Tauschhandel und es kompensiert zu niedrig ausgefallene Reisernten. Daneben hat Opium eine hohe Bedeutung in der traditionellen laotischen Medizin.
In den frühen 1970er-Jahren wurde die Anzahl der opiumabhängigen Laoten auf 50.000 geschätzt. Im Jahr 1971 wurde die Produktion von Opium verboten, jedoch wurde in der Folge Heroin sofort verfügbar. Für 1992 wurde geschätzt, dass etwa zwei Prozent der Bevölkerung Opiumabhängig waren. 60 Prozent der Abhängigen waren Bewohner der bergigen Regionen im Norden des Landes (v.a. Angehörige der Akha, Hmong, Yao, Lantan, Lahu), wo der pro- Kopf-Verbrauch zwischen 1,3 und 1,8 Kilogramm und Jahr liegt. Für 1995 wurde geschätzt, dass Laos 80 Tonnen Opium für den eigenen Verbrauch produzierte und weiterhin 40 bis 60 Tonnen exportierte. Damit war Laos nach Afghanistan und Myanmar die drittwichtigste opiumproduzierende Nation.
Erst seit 1996 sind Produktion, Handel und Gebrauch von Opium strafbar. Trotzdem wurde für 2001 eine Zahl von 58.000 Drogenabhängigen geschätzt. In zunehmendem Maße werden neben Opium auch Heroin, Amphetamine und Klebstoffe konsumiert.
Die Regierung von Laos versucht in Zusammenarbeit mit dem UNDP und Nichtregierungsorganisationen, das Problem des Drogenmissbrauches zu bekämpfen. Schwerpunkte werden dabei darauf gelegt, den Produzenten von Opium eine alternative Einkommensquelle zu bieten. Parallel dazu werden Bildungsprogramme in den betroffenen Regionen durchgeführt. Es werden Projekte zur Vorbeugung und Behandlung von Drogenmissbrauch, die im Einklang mit der lokalen Kultur stehen, gestartet. Daneben gibt es Maßnahmen zur Durchsetzung des Gesetzes des Opiumhandels. Ziel ist es, im Jahr 2015 drogenfrei zu sein.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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