Lesotho  2 Geographie
Das Königreich Lesotho gehört zu den kleineren Ländern Afrikas (Platz 42 von 54) und hat mit 30.355 km² etwa die Größe Belgiens. Lesotho wird vollständig von Südafrika umgeben und hat folglich keinen Zugang zum Meer. Mit seinem einzigen Nachbarland teilt sich Lesotho etwa 909 km Grenze. Das Land grenzt im Westen und Norden an die südafrikanische Provinz Freistaat, im Osten an KwaZulu-Natal und im Süden an die Provinz Ostkap. Lesotho ist eines von weltweit drei Ländern, das komplett von nur einem anderen Land umgeben wird. Die anderen beiden sind San Marino und die Vatikanstadt, die innerhalb Italiens liegen.
Der westliche Teil Lesothos liegt auf einem Hochplateau, dem sogenannten Highveld (in Lesotho wegen seiner relativen Lage innerhalb des Landes „Lowlands“ genannt), welches das Hauptsiedlungsgebiet des Landes darstellt und größtenteils aus Sandstein besteht. Die Höhe der „Lowlands“ beträgt etwa 1.400 bis 1.700 m. Die Landschaft ist von Flusstälern und Tafelbergen durchzogen.
Die östlichen Hochflächen und Berge („Highlands“) liegen hingegen teilweise über 2.000 m hoch und sind aus Basalt, der durch vulkanische Eruptionen vor etwa 170 bis 150 Millionen Jahren entstand. Die „Highlands“ sind durch tiefe Flusstäler und zahlreiche Berge und Bergketten gekennzeichnet. Nahezu sichelförmig, beginnend im Südwesten und endend im Norden, wird das Land von den Drakensbergen (in Lesotho Maloti-Berge genannt) durchzogen. Der höchste Berg des Landes und gleichzeitig auch des gesamten südlichen Afrikas ist der Thabana Ntlenyana mit 3482 m.
Der tiefste Punkt des Landes liegt am Zusammenfluss des Oranjes (in Lesotho Senqu genannt) und des Makhaleng-Flusses auf etwa 1.400 m. Eine weltweit einmalige geographische Gegebenheit ist die Höhenlage Lesothos. Als einziges unabhängiges Land der Erde liegt das gesamte Staatsgebiet über 1.000 m, wobei zusätzlich etwa 80 % der Fläche über 1.800 m liegen.
In Lesotho entspringen die beiden bedeutenden südafrikanischen Flüsse Oranje und Caledon, die entlang der Flussläufe tiefe Canyons gebildet haben. An den Abbruchkanten des Basaltgesteins, aus denen die Drakensberge gebildet sind, findet man unzählige Wasserfälle, von den die Maletsunyane-Fälle bei Semonkong mit etwa 192 m die höchsten im südlichen Afrika sind. Der Boden der Plateaus am Übergang zum Highveld im Westen besteht aus weichem Sandstein. Deshalb und auch wegen Überbesiedelung und Überstrapazierung der Böden (nur etwa 11 % der Landesfläche sind landwirtschaftlich nutzbar) leiden diese hier besonders stark unter Erosion.
Die natürlichen Ressourcen des Landes sind Wasser sowie einige wenige Diamanten und sonstige Mineralien. Die reichen Wasserreservoirs mit einem geschätzten täglichen Abfluss von 7.280 Millionen Litern sind Ausgangspunkt für großangelegte Projekte zur Energie- und Wasserversorgung. Im Rahmen des Lesotho Highland Water Projects wurde mit dem Bau von mehreren Staudämmen begonnen, von denen die Katse-Talsperre der größte ist.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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