Lesotho  3.3 Bildung
Die Analphabetenrate lag 2005 bei 36 %, davon waren 72 % Männer und 28 % Frauen. Die Staatsausgaben für das Bildungswesen liegen bei 18 % des Staatshaushaltes, der größere Rest wird von kirchlichen Institutionen getragen. Der Besuch der Grundschule ist obligatorisch und seit 2000 kostenlos. Es besuchen aber nur 89 % der Mädchen und 83 % der Jungen die Grundschule (primary school). 27 % bzw. 18 % von ihnen besuchen nach der 7. Klasse eine weiterführende Schule (secondary school bzw. high school, falls die Schule bis zur 12. Klasse führt). Die Schüler der Grundschule sind in der Regel von 6 bis 13 Jahre alt, die Sekundarschüler bis 18 Jahre. Der Besuch der Sekundarschule ist kostenpflichtig und kann die Familienkasse deutlich belasten. Dazu kommen Kosten für die obligatorische Schuluniform und Lehrbücher. Am Ende der 12. Klasse wird eine Abschlussprüfung durchgeführt, die jedoch nur von wenigen Schülern erreicht bzw. bestanden wird. Dieses Bildungssystem wurde 1971 eingeführt. Lesotho hat eine Universität, die National University of Lesotho in Roma, das etwa 35 km von Maseru entfernt liegt. Die Universität hat acht Fakultäten und rund 7.000 Studenten. Sie wurde 1945 als Pius XII College von der katholischen Kirche gegründet, später aber vom Staat übernommen. Darüber hinaus gibt es in Lesotho einige Institute zur beruflichen Bildung.
Neben dem formalen Schulsystem britischer Prägung gibt es ein Europäern wenig bekanntes System von „Buschschulen“, die zum Beispiel in den Ferien an versteckten Orten stattfinden. Dort werden lebenspraktische Fähigkeiten vermittelt, die in der afrikanischen Tradition stehen.

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