Libanon  5.1 Bürgerkrieg in Libanon
Von Mitte der 1970er Jahre bis 1990 wurde das Land von einem Bürgerkrieg heimgesucht (siehe dazu: Libanesischer Bürgerkrieg). Der Bürgerkrieg nahm im April 1975 mit dem Ausbruch offener Gefechte zwischen der maronitischen Phalange-Miliz und der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) seinen Anfang. Vorausgegangen war eine Reihe wechselseitig verübter Anschläge und kleinerer Massaker zwischen diesen Gruppierungen.
Ursache des Bürgerkrieges war der Verlust des ethnischen Gleichgewichts nach der Ankunft der im Schwarzen September 1970 aus Jordanien vertriebenen bewaffneten Kräfte der PLO. Diese errichteten mit Billigung muslimischer libanesischer Gruppen einen bewaffneten Staat im Staate.
1976 marschierten syrische Soldaten im Libanon ein und griffen auf Seiten der christlichen Fraktion in den Krieg ein.
1978 griff Israel das erste Mal in den Konflikt ein, besetzte 1982 den Süden des Landes und zwang die PLO in diesem Libanonfeldzug am 21. August zum vollständigen Rückzug aus dem Libanon. Dieser wurde unter Aufsicht durch eine multinationale Schutztruppe, überwiegend amerikanische und französische Soldaten, durchgeführt. Am 17. September 1983 beschießt die US Navy erstmals Stellungen der Syrer in der Nähe von Beirut. Die multinationale Friedenstruppe verließ allerdings 1983 den Libanon, nachdem am 23. Oktober 1983 bei zwei Bombenanschlägen auf die multinationalen Hauptquartiere, die der Hisbollah zugeschrieben werden, 241 US-Soldaten und 58 Franzosen getötet wurden. 1985 richtete Israel eine Schutzzone im Vorfeld der israelischen Grenze ein.
Das Abkommen von Taif schuf erst 1989 die Grundlage für die Beendigung des Bürgerkrieges. Der Bürgerkrieg forderte 90.000 Todesopfer, 115.000 Verletzte und 20.000 Vermisste. 800.000 Menschen flohen ins Ausland. Mit dem syrisch-libanesischen Vertrag (Mai 1991) konnte Syrien seine Funktion als Ordnungsmacht (Besatzungsmacht) im Libanon festigen.

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