Libyen  5.1 Politisches System
Muammar al-Gaddafi (oder Mu'ammar al-Qadhdhafi) (* September 1942), arabisch: معمر القذافي, ist seit 1969 de facto Staatschef von Libyen, während Zantani Muhammad az-Zantani seit 1992 de jure Staatsoberhaupt ist.
Gemäß der Verfassung von 1977, zuletzt geändert 1994, ist Libyen ein basisdemokratischer Staat auf der Grundlage des Islam. Dem Sekretär (az-Zantani) des Allgemeinen Volkskongresses (etwa 2.700 Mitglieder) als Staatsoberhaupt steht der Ministerrat zur Seite. Faktisches Staatsoberhaupt ist jedoch der Oberbefehlshaber der Streitkräfte (Oberst Gaddafi). Der Allgemeine Volkskongress, dessen über 1.000 Delegierte von lokalen Volkskongressen (rund 15.000), Gewerkschaften, Streitkräften und anderen Massenorganisationen entsandt werden, ist die höchste politische Institution und besitzt sowohl legislative als auch exekutive Funktionen. 2000 löste dieses Parlament aber auf Vorschlag Gaddafis die Zentralverwaltung des Landes weitgehend auf und übergab sowohl Gesetzgebung als auch Regierungsgewalt an regionale Parlamente und Ausschüsse. Das Land ist in 13 Verwaltungsdistrikte aufgeteilt. Die Rechtsprechung orientiert sich weitgehend am Koran, 2005 wurde aber das berüchtigte Volksgericht abgeschafft. In Libyen existiert die Wehrpflicht. Frauen und Männer zwischen 18 und 35 Jahren können eingezogen werden. Ebenso sind alle Libyer ab 18 Jahren zur politischen Partizipation verpflichtet. Das Land ist Mitglied der Vereinten Nationen (UN), der Afrikanischen Union (AU), der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC), der Organisation arabischer Erdöl exportierender Länder (OAPEC), der Organisation der Islamischen Konferenz und der Arabischen Liga.

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