Litauen  8.1 Energie
In Litauen wird etwa 80 Prozent der nötigen Elektrizität durch das Kernkraftwerk Ignalina (Bautyp: RBMK wie auch in Tschornobyl) bereitgestellt. Damit hat Litauen neben Frankreich momentan (Anfang 2005) den höchsten Prozentsatz an Atomstrom in der Welt. Nach der Abschaltung des ersten Reaktors zu Jahresbeginn 2005 soll der zweite (und letzte) Reaktor wegen der EU Verpflichtungen bis 2009 vom Netz. Es gibt vage Diskussionen über den möglichen Bau eines dritten Reaktors.
Trotz des umfassenden Elektrizitätsnetzwerks sind etwa 200 litauische Dörfer mit 300 Höfen bisher nicht elektrifiziert. Durch Privatisierungen des Vakarų skirstomieji tinklai (VST) und Rytų skirstomieji tinklai (RST) hofft man auf künftige umfassende Elektrifizierung auch in den weit entfernten Regionen (z. B., Utena mit 50 nicht elektrifizierten Höfen).
Das Gaskraftwerk in Elektrėnai, das zur Zeit nur Spitzenlast abdeckt, ist in der Lage, die Eigenversorgung an Strom bis 2015 zu gewährleisten.
Erneuerbare Energien werden jetzt mehr und mehr eingesetzt, insbesondere Energieerzeugung aus Biomasse. Dafür sorgen insbesondere EU-Fördermittel und die Marktlage sowie Nichtregierungsorganisationen und Verbände von Energieerzeugern. Etwa 10 Windkraftanlagen sind im westlichen Teil Litauens in Betrieb oder Bau. Bisher fallen staatliche Förderprogramme für die Einführung und Akzeptanzförderung erneuerbarer Energien bescheiden aus.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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