Malaysia  4.3.1 Islam in Malaysia
Erstmals in Kontakt mit dem Islam kam Malaysia durch arabische Händler und Kaufleute schon Ende des 7. Jahrhunderts. Allerdings herrschten zu diesem Zeitpunkt in Malaysia verschiedene buddhistische und indisch-hinduistische Königreiche vor, so dass Muslime bis ins 14. Jahrhundert nie mehr als 10 % der Bevölkerung ausmachten. Seit dem 13. Jahrhundert ließen sich vermehrt Araber in Malaysia nieder, die sich mit der einheimischen Bevölkerung schließlich vermischten und so die Islamisierung der Malaien vorantrieben. Islamisiert wurde Malaysia wie Indonesien im 14. und 15. Jahrhundert.
Bis weit in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts galten viele muslimische Malaien als liberal (ähnlich den Abangan). Dann setzte jedoch eine Islamisierungswelle ein (ausgelöst durch verschiedene ethnische und soziale Konflikte), sodass Malaysia heute orthodox-islamisch ist. Die Malaien, die 52 % der Gesamtbevölkerung ausmachen, sind praktisch alle Muslime. Chinesen machen etwa 33 % der Bevölkerung aus und sind zu einem großen Teil Buddhisten. Inder, die erst im 19. Jahrhundert ins Land kamen, machen etwa 10 % der Bevölkerung aus.
Hinzu kommen verschiedene ethnische, austronesisch-sprachige Minderheiten in Ost-Malaysia (Mord-Borneo, malaiisch: Kalimantan), die etwa 5 % der Bevölkerung ausmachen. Sie werden wie die Malaien zur ursprünglichen Bevölkerung Malaysias gezählt und werden Bumiputras – Söhne der Erde – genannt.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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