Marshallinseln  4 Geschichte
Außer der Tatsache, dass sie im 2. Jahrtausend v. Chr. von Mikronesien aus besiedelt wurden, ist wenig bekannt über die Frühgeschichte der Inseln. Als erster Europäer fuhr der spanische Entdecker Alonso de Salazar 1526 die Inseln an, auch Alvaro de Saavedra erreichte die Inseln. Die Spanier machten jedoch keine weitere Ansprüche auf die Insel geltend. Die Inseln blieben für weitere zwei Jahrhunderte von den Europäern unbeachtet, bis sie der englische Kapitän John Marshall 1788 besuchte. Nach ihm wurden die Inseln später benannt. Anfang des 19. Jahrhunderts kartographierte sie der deutschbaltische Entdecker Otto von Kotzebue als Offizier der russischen Marine erstmals.
Nachdem 1885 eine deutsche Handelsgesellschaft auf den Inseln sesshaft geworden war, wurden sie 1906 offiziell Teil der Kolonie Deutsch-Neuguinea. Japanische Soldaten eroberte sie 1914 während des Ersten Weltkrieges und errichtete auf ihr Militärbasen. Die Geschichte der Marshall-Inseln, beginnend mit der Deutschen Kolonie kann man auch auf den Briefmarken verfolgen. Zu diesem Postgebiet gehörten auch die Marken und Stempel von Nauru. Insbesondere die modernen Ausgaben des Inselstaates bilden Szenen aus der Geschichte ab. Mehr darüber steht auch in den philatelistischen Berichtsheften der "Gemeinschaft der Briefmarkenfreunde Neuguineas", die man über den Link erreicht: http://home.planet.nl/~schmi081
Am 31. Januar 1944 wurde das Kwajalein Atoll im Zweiten Weltkrieg wegen der strategisch guten Lage des Archipels von den USA eingenommen (Schlacht um die Marshall-Inseln). Innerhalb weniger Wochen fielen 30 weitere Inseln an die USA. Sie errichteten auf Majuro eine Militär-Basis von Luftwaffenträgern.
Nach dem Krieg gehörten die Inseln zum Schutzgebiet Pazifischer Inseln der USA im Auftrag der Vereinten Nationen. Die USA führten bis in die 1960er Jahre hindurch Atomtests auf den Atolls Bikini und Eniwetok durch. Nach der Rücksiedelung der ursprünglichen Einwohner wurde eine erhöhte Radioaktivität festgestellt, so dass die Einwohner erneut umgesiedelt wurden. Bis heute werden ihre Entschädigungsansprüche von den USA nicht anerkannt.
1979 wurden die Marshallinseln als Republik unabhängig und schlossen ein Assoziierungsabkommen mit den USA, das 1986 in Kraft trat. Vollständige formale Unabhängigkeit erreichten sie nach internationalem Recht 1990, nachdem der Schutzauftrag durch die UN an die USA offiziell endete (UN-Treuhandrat). Die Marshallinseln, Mikronesien und Palau gehören zu den wenigen Staaten, die in der UN-Generalversammlung konsequent auf Seiten der USA gegen Kuba und für Israel stimmen.[1]

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