Mauretanien  3 Bevölkerung
Mauretanien ist ein Mischgebiet arabischer und schwarzafrikanischer Völker. 81 % sind arabisch-berberische Mauren, der Rest gehört den schwarzafrikanischen Völkern der Wolof (7 %), Toucouleur (5 %), Sarakolé (3 %), der Fulbe (1 %), der Bambara, der Soninke und anderen an. Zirka 5.000 Europäer leben im Land. Der früher hohe Anteil an Nomaden ist stark zurückgegangen; 61,7 % der Bevölkerung wohnen nun in Städten. Vier Fünftel der Einwohner leben auf 15 % der Landesfläche, vorwiegend im Süden. Das Bevölkerungswachstum beträgt 2,2 % pro Jahr. 42,6 % sind jünger als 15 Jahre. Die Lebenserwartung beträgt 51 Jahre. Amtssprache ist Arabisch. Pular, Wolof und Solinké sind ebenfalls anerkannte Nationalsprachen. Französisch ist Bildungssprache. 99 % der Bevölkerung sind sunnitische Muslime malikitischer Richtung. Daneben gibt es eine christliche Minderheit.
Mauretanien zählt zu den ärmsten Entwicklungsländern der gesamten Erde. Die Sozialgesetzgebung und das Gesundheitssystem sind noch unzureichend. Obgleich allgemeine Schulpflicht für 6- bis 11jährige besteht, werden nur rund 67 % der Kinder eingeschult. Die Analphabetenrate beträgt bei Frauen 69 % und bei Männern 49 %. 1983 wurde die Universität von Nouakchott gegründet. Es ist eine wesentliche Anzahl an Ausländern - mehr als 15% der Arbeitskräfte in den modernen Wirtschaftsbereichen - notwendig, um die Nachfrage an qualifizierten Arbeitskräften zu decken. Gleichzeitig verließen mehr als 600.000 Mauretanier ihr Land auf der Suche nach Beschäftigung in Westafrika, im Mittleren Osten und in Westeuropa.
Mehr als irgendeine andere Stadt reflektiert Nouakchott die durch schnelle und nicht kontrollierte Urbanisierung verursachten Probleme. Anfangs als kleine zentrale Verwaltungsstelle mit ca. 30.000 Einwohnern im Jahre 1959 errichtet, erreichte sie schon im Jahre 1970 mehr als 40.000 Einwohner und wuchs in den siebziger Jahren um 15 bis 20 % pro Jahr; diese schnelle Expansion hält auch am Anfang des 21. Jahrhunderts an: 2005 hatte die Stadt knapp eine Million Einwohner. Der daraus resultierende Mangel an Wasser und an Wohnraum ist ein großes Problem. Die meisten der Neuankömmlinge landen in sogenannten Kebbas (Vorstadtviertel), die im näheren Umfeld der Hauptstadt entstanden sind. Im Jahre 1983 schätzte ein französischer Forscher, dass mehr als 40% der Bevölkerung von Nouakchott in diesen Kebbas lebten und der Anteil noch weiter steigen würde. Die Regierung Mauretaniens versuchte dieses Problem zu lösen, indem sie all denen Boden und Saatgut sowie Transportmöglichkeiten anbot, die zur Rückkehr in die ländlichen Regionen bereit wären. Die Realisierung des ambitionierten Programmes erwies sich aber in Anbetracht dauerhafter Dürre als schwierig.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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