Mauretanien  5 Politisches System
Vor dem Militärputsch war Mauretanien gemäß der Verfassung von 1991 eine Islamische Präsidialrepublik. Das Parlament bestand aus einer Nationalversammlung mit 81 für fünf Jahre gewählten Mitgliedern und einem Senat mit 56 für sechs Jahre durch Kommunalräte gewählten Mitgliedern, darunter drei Vertreter von Mauretaniern im Ausland. Das Staatsoberhaupt, das gleichzeitig auch Regierungschef war, wurde alle sechs Jahre direkt vom Volk gewählt. Männer und Frauen besaßen ab 18 Jahren das Wahlrecht. Nach den letzten Parlamentswahlen 2001 errang die Partei des jetzt gestürzten Präsidenten, die Parti Republicain, Démocrate et Social (PRDS) noch 64 der 81 Sitze, zu denen noch drei weitere regierungsnahe Abgeordnete stießen. Im Senat besaß die PRDS sogar eine Mehrheit von 51 der 56 Sitze. Der Islam ist Staatsreligion. Es gilt islamisches Recht (Scharia). Ein Muslim, der zu einer anderen Religion übertritt, wird nach Artikel 306 des Strafrechts wegen Glaubensabfall (Ridda) mit dem Tode bestraft, was bislang aber nicht vorkam. Mauretanien ist Mitglied der Vereinten Nationen (VN), der Afrikanischen Union (AU) (Mitgliedschaft derzeit suspendiert), der Wirtschaftsgemeinschaft westafrikanischer Staaten (ECOWAS) und der Arabischen Liga.

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