Mauretanien  7 Wirtschaft
Die grundlegenden Wirtschaftszweige Mauretaniens sind die Landwirtschaft, der Fischereisektor und der Erzbergbau. Mit rückständigen Methoden werden im Senegaltal vorwiegend für die Selbstversorgung Hirse, Hülsenfrüchte, Reis und Mais angebaut; die Anbaufläche beschränkt sich gleichwohl auf 0,2 % der Staatsfläche. Mit Hilfe neuer Staudammprojekte am Senegal sollen neue Bewässerungsgebiete erschlossen werden. Viehwirtschaft mit Schafen, Ziegen, Rindern und Kamelen wird überwiegend von Nomaden betrieben. Die Küstengewässer Mauretaniens zählen zu den fischreichsten der Welt, deren Regenerationsfähigkeit allerdings durch übermäßige Fänge gefährdet ist. Die Fischverarbeitung ist der größte Industriezweig.
Die Landwirtschaft trägt 19 %, die Industrie 30 % und der Dienstleistungssektor 51 % zum Bruttoinlandsprodukt bei. Beschäftigt sind in der Landwirtschaft aber 52 % der Erwerbstätigen. Importiert werden vor allem Erdölprodukte, einzige Exportprodukte sind Eisenerz, Fisch und Fischprodukte. 21 % der Importe bezieht Mauretanien aus Frankreich, 9 % aus Belgien/Luxemburg, 7 % aus Spanien und 6 % aus Deutschland. Die Exporte gehen zu 15 % nach Italien, 15 % nach Frankreich, 12 % nach Spanien und 12 % nach Deutschland. Die Handelsbilanz ist negativ. Zur Arbeitslosigkeit liegen keinerlei Angaben vor. Die Inflationsrate beträgt 5,2 %. Zwischen 1991 und 2001 lag der Anteil der Staatsausgaben für das Gesundheitswesen bei 4 % und für das Bildungswesen bei 23 %. Für die Militärausgaben finden sich keinerlei Angaben.
Das weitmaschige Straßennetz ist rund 8.100 km lang (1.700 km asphaltiert). Die Eisenbahnlinie, die von einer Mine im Norden des Landes quer durch die Sahara zur Hafenstadt Nouadhibou führt, ist die wichtigste Verkehrsverbindung des Landes. Der hier verkehrende Zug war lange Zeit der längste und schwerste der Welt. Über 200 Waggons werden von bis zu vier Lokomotiven gezogen. Die Ladung: bis zu 21.000 Tonnen Eisenerz. Der größte Feind der Bahnstrecke ist der Sand. Alle hundert Kilometer ist ein Entsandungstrupp stationiert, dessen Aufgabe es ist, die vom Sand zugeschütteten Gleise wieder freizuschaufeln. Der Sand ist so aggressiv, dass die Gleise und auch die Verschleißteile des Zuges nur 1/6 der normalen Lebenszeit haben. Die beiden Hafenstädte Nouakchott und Nouadhibou verfügen über internationale Flughäfen.

03.06.2007 - Seiteninhalt steht unter der
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